Zas 0Rupferblat. J
Figuren / welche bey nahe Perspectivisch gezeichnet
ind / wie in diesem Buch zu finden / erklaͤren sich / meines Er⸗
chtens / durch die wenige Worte / so dabey gestochen sind /
ur sich selbsten / ohne daß ich deren Innhalt bis auf den gering⸗
sten Punct auszulegen noͤthig haͤtte. J
Jedannoch will ich nicht unterlassen / etwas davon zu reden. Ich habe
solche aber fuͤrnemlich zu dem End gemacht / daß ich / wo moͤglich / ein jedes
Ding augenscheinlich zeigen moͤgte / von welchen ich die unterschiedliche
Namen herzusetzen gedenke / und die man ihme in der alten und in dieser
neuen Manier zu zeichnen gibt. Und finde ich sehr dienlich / daß man alle
diese Namen lerne / und sich hernachmal deren wohl erinnere / wann ich et⸗
was als merkwuͤrdig anfuͤhren werde.
Diese dreyerley Bogen wollen andeuten / daß nichts daran gelegen
sey / an welcher Gattung man diese Manier zu zeichnen ins Werck setzen
reee an einem solchen / der mit dem Circul gemachet ist / oder an einem
und Dsind das / was man nennet Schenkel /Stuͤtzen oder Pfeiler. *.
r und Inennet man Aufsaͤtze / Kampfer oder Kragsteine.
Die krumme Linie P0 VC wird genennet die innere Bogen · Kruͤmme.
Die gerade Linie PA Qheisset die Senne und unterzogene Linie des Bogens.
Die krumme Linie Us Rheisset die aͤussere Bogen-Kruͤmme.
Die krumme Linie 1M Tist eine Bogen Kruͤmme an dem andern End des Bogens
oder Gewoͤlbes.
Die fordere StirnFlaͤche DFOI. C wird insgemein die Haupt Seite oder Stirn
genennet / aber so weit sich ac Schenkfel erstrecken / heisset sie die Haupt⸗
Zeue ger Schenkel / und an dem Bogen / die Haupt Seite oder Stirn Flaͤche des
Oogens.
Die gerade Linien / wie VS und dergleichen / heissen Fugen der Haupt · Seite.
Die neben-Flaͤche DTOIC hat unterschiedene Ramen: An den Schenkeln heisset
sie die Flanc oder Seite des Schenkels; aber an der Bogen Kruͤmme PO V Quenüet
man sie die Bogen-Flaͤche des Gewoͤlbes.
Die gerade Linien / wie VM und dergleichen / heissen Fugen der Bogen Hlaͤche.
Diejenige Flaͤchen der Steine / welche nothwendig innerhalb der Dicke der Maur ver⸗
borgen liegen muͤsfen / und von welchen auffen nichts kan gesehen werden / als die blosse
gaeg und VM heissen Laͤger / Lager Seiten / Lager Flaͤchen oder Widerlage
er Steine.
Wann ein Stein von Natur ein Lager oder eine Widerlag ans demBruch selbsten hat /
so muͤssen die Flaͤchen oder Seiten / welche Last tragen muͤssen / sich / so viel moͤglich / nach
jenem Lager des Bruchs richten.
Es werden auch inskuͤnftig diese Sachen noch einmal ungerstuͤcket vorgebildet 5—
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