Mehr als „deuten“ können wir nicht. „Deu-
ten“ oder wie Goethe es auch gern nennt: bis
an das Urphänomen kommen, „die Phänomene
bis zu ihren Urquellen verfolgen, bis dorthin,
wo sie bloß erscheinen und sind und wo sich
nichts weiter an ihnen erklären läßt.“ („Farben-
lehre“I. Band Einleitung.) An diesen Urverhält-
nissen“ wird uns Halt geboten, sie mögen wir
anschauen und allenfalls ahnen, daß, was sie in
sich verbergen, auch in uns verborgen vorhanden
ist. Wirkönnen an ihnen, wie er in jungen Jahren
einst dem Grafen Stollerg schrieb („Der junge
Goethe“, Inselverlag, 5. Band, Seite 309), Gott,
„den unergreiflichen“, berühren, aber jedes Wort
davon ist nur „Kindergelall und Gerassel“. Aus-
sprechen können wir nichts davon, aber Zeug-
nis können wir ablegen dafür, durch unser Tun
nämlich, indem nun jeder, der einmal des „Ur-
lebendigen“ irgendwie beisich gewahr geworden,
das selige Gefühl davon in sein Tagewerk mit-
nimmt, Erkennen werden wir die Wahrheit nie
noch aussprechen können, aber wir können uns
zur Wahrheit bekennen: wir können das
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