Full text: Expressionismus

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Ekel überwältigt wird, ohne daß er sich helfen 
könnte. Aber das ist doch den „Gebildeten“ all- 
mählich ganzabhanden gekommen. Jawirhaben 
eine eigene Vorrichtung, um es auszutreiben: die 
sogenannte künstlerische Erziehung. Das Kind 
wird, bevor ihm noch irgendein Werk gefällt 
oder mißfällt, schon darüber belehrt, was ihm 
gefallen, was ihm mißfallen soll, so daß sich dann 
das eigene Gefühl gar nicht mehr hervorwagt, 
sondern immer erst beim Verstande, bei den an- 
erzogenen Grundsätzen anfragt, obes denn auch 
erlaubtist. Das Kind glaubt dem Lehrer, derihm 
ein schönes Bild zeigt. Es merkt sich, wie dieses 
schöne Bild aussieht, und wenn dann später 
irgendein anderes Bild es irgendwie daran er- 
innert, schließt es daraus, daß auch dieses Bild 
schön sein muß. Das Kind hat an Beispielen ge- 
lernt, wasihm zu gefallen hat, und so oft es später 
durch irgendein Werk an ein solches Beispiel 
erinnert wird, folgert es daraus, daß ihm auch 
dieses Werk zu gefallen hat. Was wir heute Ge- 
schmack nennen, besteht bloß aus solchen Er- 
innerungen. Gerät einer aber nun plötzlich an 
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