Full text: Expressionismus

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so hält er sich für verpflichtet, daß es ihm gefalle, 
Kunst ist ihm, was ihn unruhig macht, was ihn 
beleidigt, was er scheußlich findet. Er sagt sich 
dann: Das wirkt aufmich genau so wie Wagner, 
Ibsen, Manet auf meine Eltern, folglich wird es 
in dreißig Jahren anerkannt, und ich will dann 
nicht der Dumme gewesen sein! 
Daher kommt es, daß unsere Zeit ein Vorurteil 
für alles Neue hat; dadurch unterscheidet sie sich 
vonallenVergangenheiten. Der Bildungsphilister 
ist von Grund aus umgekehrt worden: er stand 
früher nach gestern hin, er steht heute gegen 
morgen zu; sein Hauptmerkmal war einst der 
Widerstand, sein Hauptmerkmal ist heute die 
Wehrlosigkeit. Man erkannte ihn sonst daran, 
daß er nicht vorwärts zu bringen war, man er- 
kenntihn jetzt daran, daß es ihm nie geschwind 
genug geht. Er setzt jetzt seinen Stolz darein, 
daß er sich bemüht, jeder neuen Erscheinung 
gerecht zu werden. So nennt er das; aber es bleibt 
freilich die Frage, ob ihr gerecht wird, wer sie 
nur nach ihrer Neuheit schätzt. Und das ist ja 
das einzige Kennzeichen, nach dem er sich an 
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