Hallenbinder in Rahmen- und Bogenform. 225
von Bogenträgern Emyscher und de l’Ormescher Bauweise. Die Kämpfer der Bögen
jegen 4,40 m über dem Fußboden der Halle; vgl. hierzu auch Abb. 344. Das Dach
hat die Form einer steilen Mansarde, deren untere Dachflächen verglast sind. Die
Halle gelangte während des Winters zur Ausführung und blieb dann noch zwei Jahre
stehen. Formänderungen oder merkliche Senkungen sind nicht wahrnehmbar ge-
Abb. 496. Messehalle in Breslau (Tuchscherer A.-G.). Stützweite der Bogenrahmen rd. 38 m.
wesen!). Ausführungen ähnlicher Art, ebenfalls von Noack, Dresden, erstellt, sind
in ihrer Formgebung durch die Abb. 492, 493 gekennzeichnet. Auch Abb. 494 er-
scheint in diesem Zusammenhange erwähnenswert.
Ein in hohem Grade beachtenswertes Bauwerk stellt die im Jahre 1924 nach
dem Entwurf von Stadtbaurat Berg erbaute Ausstellungshalle für die Breslauer
Abb. 497. Westfalenhalle in Dortmund. Binderspannweite 76 m?).
Messe dar, bemerkenswert vor allem durch die Anwendung eines Bindersystems, das
visher im Holzbau noch nicht benutzt worden ist. Es handelt sich hier um parabo-
sche Zweigelenkbögen, die durch besondere Dachbalken versteift sind. Diese fach-
werkgegliederten Versteifungsrippen (vgl. Abb. 495) liegen unterhalb des flachen
Daches, sind verkleidet und ermöglichen es, die Querschnitte der hölzernen Bögen
!) Vgl. auch Böhm: Handbuch der Holzkonstruktionen 1911, S. 525. Bezüglich einer in ähnlicher
Art ausgeführten Halle in Eisenbeton sei auf Beton u. Eisen 1921, S. 216 verwiesen.
?) Abb. 497 ist der Bauwelt 1925, Heft 34, entnommen.
Kersten. Holzbauten. 2. Aufl.