Full text: Freitragende Holzbauten

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Sonstige Anwendungsgebiete im Hochbau. 
Auf das Bild der Gesamtanlage (Abb. 512) sei besonders aufmerksam gemacht. 
Man sieht links im Hintergrunde die oben genannte Halle, davor die im Brücken- 
abschnitt erwähnte Förderbrücke und hinter derselben die in Abb. 639 gezeigte viel- 
stöckige Verladehalle. Rechts im Hintergrunde wird ein leichtes Brückenwerk zur 
Lagerung von Rinnenleitungen sichtbar. Davor sieht man zwei offene Hallen. 
Bemerkenswert ist diese Aufnahme deshalb, weil sie die Verwendung neuzeitlicher 
Holzausführungen in einem außerordentlich großen Umfange erkennen läßt. Mit 
Ausnahme des dreigeschossigen Eisenbetonunterbaues für das Verladegebäude ist 
alles in Holz ausgeführt. 
V. Sonstige Anwendungsgebiete im Hochbau. 
{m folgenden sollen noch einige Gebiete besonders behandelt werden, für die 
ler neuzeitliche Holzbau in dieser oder jener bereits besprochenen Formgebung eine 
yrößere Bedeutung erlangt hat. 
a) Scheunen., ; 
Scheunenbauten sind, soweit es sich um offene Feldscheunen handelt, in beson- 
derem Maße den Einflüssen von Wind und Wetter ausgesetzt. Zunächst bietet Abb. 513 
lie Ansicht des auf S.22 (Abb. 35) besprochenen Schuppens in Bosmont. Der 
Schuppen, unten ohne Wandfüllung gelassen, zeigt ein durchaus gefälliges Äußere. 
Nur ist aus dem Bilde nicht recht ersicht- 
lich, ob nach unseren heutigen statischen 
Anschauungen genügend starke Quer- und 
Längsverbände im offenen Hallenraum 
vorgesehen sind. 
Scheunenbauten sind in großem Um- 
lange von den Ambi-Werken nach Maß- 
zabe der in den Abb. 514 bis 516 wieder- 
gegebenen schematischen Querschnitts- 
zeichnungen ausgeführt worden. Zwischen- 
stützen sind bei den Grundformen 4, B,C 
vorgesehen; Länge der Hallen etwa 60m, 
beiC 76m. Die Dachneigung ist flach, um 
len Windeinfluß zu vermindern und damit auch die Länge der Innenstützen und die 
Fundamentabmessungen zu verkleinern. DieKopfstreben sind so angeordnet, daß sie 
jeim Einbansen und Dreschen nicht hindern. Binderentfernung am besten 6 m, Die 
SGrundformen D, E, F zeigen freitragende Binder; die Innenstützen sind beseitigt 
und damit weite Räume geschaffen worden. Die Hallenbreiten sind die gleichen wie 
bei den Formen 4, B, C. Scheunen dieser Art sind natürlich auch als Turn- oder 
Lagerhallen zu verwenden. Grundform F kommt für Gestütsgüter als Reithalle 
— zum Einreiten von Remonten — in Betracht. Die Stützen sind für gewöhnlich 
als Bockstützen, nach Abb. 518 als Gitterstützen ausgebildet. 
Vorteilhafter für den Betrieb erscheinen die Hochfahrtscheunen gemäß 
Abb. 515 bis 517; die letztgenannte Abbildung zeigt einen solchen Bau in der Aus- 
führung!). Rechts im Bilde ist die Einfahrt zur Entnahme des Materials zu erkennen, 
') Hochfahrtscheunen gestatten eine schnellere Bergung der Ernte mit jugendlichen Arbeits- 
xräften. Bei Erdgeschoßscheunen gebraucht man zum Hochstaken der Garben kräftigere Leute. Infolge 
ler größeren Raumhöhe für die Lagerung wird das Getreide stärker zusammengepreßt. Leicht ist auch 
in Nachstaken‘ von der Brücke aus; bei Erdgeschoßscheunen ist es nur schwer möglich, die durch das 
Niedergehen des Getreides entstandenen Lücken nachzufüllen.
	        
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