Scheunen,
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der Getreideernte von einer 110 ha großen Ackerfläche von mittelguter Beschaffen-
heit!). Auch hier wird durchweg Rundholz verwendet, was zumeist beträchtliche
wirtschaftliche Vorteile bietet. Zur Umwandung solcher Scheunen nimmt man zweck-
mäßig die bekannten Prüßwände und zur Dachdeckung Ruberoid auf 26 mm starken
rauhen, gespundeten Brettern von höchstens 15cm Breite.
Abb. 521. Feldscheune in Zollbauweise.
Kine allseitig offene Erdgeschoßscheune nach Bauweise Kübler, natürlich
auch als Lagerhalle für andere Zwecke verwendbar, zeigt Abb. 520. Im Hinblick
auf den Winddruck der Giebelwand erscheinen Portalaussteifungen in den Wand-
{lächen der giebelseitigen Binderfelder empfehlenswert. Eine andere Ausführungsart
Abb. 522. Zollbauscheune in Ausführung.
(Bauweise Kallenbach) wurde bereits auf S. 78 bekanntgegeben; es handelte
sich um einen Dreigelenkbinder auf besonderen Binderböcken.
Vielfach sind Scheunen in der auf S. 91 beschriebenen Zollbauweise aus-
geführt worden. Die Scheunen können schnell durch ortsansässige Zimmerleute auf-
gebaut und im Bedarfsfalle auch wieder abgebaut und an anderer Stelle errichtet
1) Eine Nachrechnung hat ergeben, daß bei gleichem Ernteausfall eine Erdgeschoßscheune mit
7700 m* umbauten Raum gegenüber der oben besprochenen Hochfahrtscheune mit nur 5880 m*® erforder-
lich ist. Vgl. auch Deutsche Baugewerbezeitung 1919, Nr. 85.