Dübel und sonstige Verbindungsmittel.
führung nach Abb. 53 D sind die Bolzen zu weit von den Dübeln entfernt.] Die Bolzen
werden also in der Längsrichtung auf Zug beansprucht und müssen deshalb, wie
schon einmal erwähnt, gelegentlich nachgezogen werden. Die Stuttgarter Versuche
haben jedenfalls gezeigt, daß die durch das Kippen der Dübel hervorgerufene Biegung
den Langhölzern sehr gefährlich werden kann und daß bei zu großem Schrauben-
abstand der Bruch immer durch die Dübelquerkräfte eingeleitet wird.
Noch ein anderer Punkt
ist beachtlich. Bei einer allei-
nigen. Wirkung der Quer-
kräfte trat eine Rißbildung
nach Maßgabe der Abb. 58 in
Erscheinung. Neuere Ver-
suche haben aber gezeigt, daß
eine Rißbildung dieser Art
nicht auftritt, daß vielmehrdie
Formänderung gemäß Abb. 59
vorsich geht. DieUrsache hier-
für ist in dem Vorhandensein starker, in den Nutzflächen wirkender Reibungskräfte
zu suchen. Neben dem Druck senkrecht zur Faser erfolgt also ein Abbiegen der Hirn-
nolzfasern an der Nutzfläche, eben durch die starken Reibungskräfte veranlaßt.
Die Eindrücke quer zur Faser sind übrigens um so größer, je kürzer der Dübel im
Verhältnis zu seiner Dicke ist.
Im Hinblick auf das Schwinden des Holzes werden die Dübel bisweilen als
Keile gemäß Abb. 53 G ausgebildet. Sie ermöglichen ein gelegentliches Nachtreiben.
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2. Flacheisendübel. Bei ihrer An-
wendung werden die Bolzennach Maßgabe
der Abb. 60c zweckmäßig durch die Dübel
gesteckt. Diese sind an eisernen Stoß-
laschen versenkt angenietet. Die ge-
bräuchlichste Verbindung mittels Flach-
eisendübel ist die gerade oder etwas ge-
knickte Zugstoßverbindung (Abb. 60)
und die Verankerung von eingespann-
ten Stützen in den Fundamentkörper
(Abb. 398). Im Gegensatz zu den Hart-
holzdübeln spielen hier die Bolzen eine wesentliche Rolle und müssen auf Ab-
scheren berechnet werden. Man vgl. auch Holzbau 1920, Nr. 24 und 1921, Nr. 16.
b) Hochkantdübel.
l. Dübel aus Walzeisen. Es handelt sich in vorliegendem Falle um Flach-
eisenstücke, die nach Maßgabe der Abb. 60a in Sägeschnitten der einzelnen
Hölzer scharf eingepaßt sind. Diese Dübel sind wenig zu empfehlen. Sie bieten
zwar große Druckflächen, dafür aber keinen genügenden Widerstand gegen Ver-
drehen‘und Kippen. Sie sind für die Aufnahme von Biegemomenten ungeeignet, so
daß schon bei geringen Kraftwirkungen bedeutende Verschiebungen eintreten. Um
ein Schiefstellen der Dübel zu verhindern, sind viele Schraubenbolzen nötig; ein
Lockern derselben ist natürlich sehr schädlich für die Verbindung. Hochkantdübel
genannter Art wurden von Stephan (Abb. 167) und Ambi (Abb. 127) verwendet.
Besser sind schon die nach Maßgabe der Abb. 61 winkelförmig gebogenen Band-
eisen, weil sie ein Kippen nicht so schnell befürchten lassen. Bezüglich der gemessenen
1) Abb. 56 bis 59 sind den „Grundlagen‘‘ von Seitz entnommen.
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Abb. 60. Flacheisendübel.