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Dübel und sonstige Verbindungsmittel.
drücken Rechnung, und zwar entweder dadurch, daß sie bei gleichem Durchmesser
verschiedene Eindringungstiefen (Abb. 115 bis 117) oder bei gleichen Eindringungstiefen
verschiedene Durchmesser zeigen (Abb. 126). Die Tragfähigkeit der Dübel ist also
nicht nur nach den verschiedenen Durchmessern, sondern auch nach den Neigungs-
winkeln abzustufen. So ist beispielsweise die zulässige Tragkraft Stephanscher
Stufendübel gemäß. Abb. 107:
rel | 90° Tragkraft BE Neigung @ + Breite b in mm
zn ZZ ——. Sul. — _
140 4,25 5,3 6,15 38
180 6,9 8,62 10,18 48
220 9,85 12,3 14,2 56
Bauweise Tuchscherer (geschlitzter Kreisringdübel). Durch Aufschlitzen
erhält der Ringdübel eine elastische Nachgiebigkeit, so daß der Dübel sowohl an der
Außenseite als auch an der Innenseite der Ringnut zum Anliegen kommt. Man
würde diese Wir-
kung auch mit dem
geschlossenen Ring-
dübel erzielen, so-
fern der Dübel haar-
scharf in die Nut
eingepaßt werden
könnte. Versuche
haben gezeigt, daß
LT
SE A
=
Abb. 108. Geschlitzter
Ringdübel.
GESCHOSSENEP PB afener Bing
Abb. 109. Versuchskörper der Tuchscherer A..-G.
dann die Verschiebung eine geringere sein kann als beim geschlitzten Ring-
dübel. Aber selbst bei größter Sorgfalt in der Herstellung wird man ein haarscharfes
Einpassen der Dübel nicht in jedem Falle erzielen, ein Umstand, der den Schlitz-
dübel in ein vorteilhafteres Licht rückt. Hinzu kommt noch, daß durch das Auf-
schneiden des Dübels dem Schwinden des Holzes Rechnung getragen wird.
Die Wirkung des Tuchschererschen Ringdübels (D.R.P. Nr. 315 516) er-
kennt man aus Abb. 109. Durch Veränderungen infolge Schwindens der Hölzer,
durch die Wirkung der Leibungsdrücke und durch Anordnen eines Spielraumes
zwischen Nutenwandung und Ringdübel tritt stets der Fall ein, daß der Kisenring
die Nuten in beiden Hölzern nicht vollständig ausfüllt. Abb. 109 zeigt eine derartige
Lage des Eisenringes, bei der der innere Holzkern fest umschlossen wird. Das
im Schnitt rechts gezeigte Holz liegt oben nur bei @ an. In beiden Hölzern wird
lemnach nur der Kern, nicht aber das Vorholz, auf Abscheren beansprucht. Wird
dagegen der Eisenring mit einem Schlitz versehen, so daß er seine Umfangslänge
beliebig vergrößern kann, so sind, wie Abb. 109 in Verzerrung zeigt, Leibungsdrücke
sowohl oben wie unten im rechten und linken Holzteil zu gleicher Zeit vorhanden.
Es werden also Vorholz wie Holzkern gleichzeitig durch Wandungsdrücke bean-
sprucht und abgeschert. In dem Verschiebungsplan der Abb. 110 erkennt man die
Abhängigkeit der Verschiebungen von den beim Versuch gemessenen Leibungsdrücken.