Full text: Freitragende Holzbauten

Ringdübel. 
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Die Schlitzung des Dübels erfolgt in Schwalbenschwanzform, damit beim Auf- 
sreten der Querkräfte an der Schlitzstelle ein Herausbiegen des Ringes aus seiner 
Ebene verhütet wird. Auf Grund rechnerischer Untersuchung darf die Dübelhöhe 
höchstens !/, des Dübeldurchmessers betragen, wenn an den Dübelwandungen keine 
Kantenpressungen auftreten sollen, oder mit anderen Worten, wenn der Dübel 
kippsicher sein soll. Bei den Tuchschererdübeln beträgt der kleinste Durchmesser 
10 cm, der größte 30 cm; die zugehörigen Dübelhöhen sind 2 und 6cm und die 
Bandstärken 4 und 12 mm. 2 3 4mm 
Zu welcher Eisenersparnis der geschlitzte Verschiebung 
Ringdübel führen kann, ist aus der Gegenüber- 
stellung einiger — zum Teil allerdings nicht mehr 
zebräuchlicher — Dübelformen in Abb. 111 zu er- 
sehen. Der hier angegebene halbe Eisenverbrauch 
ist zur Aufnahme einer Stabkraft von 10000 kg 
orforderlich. (Lewe, Bauing. 1921 Mitteilg., S. 42.) 
Bezüglich Berechnung der geschlitzen Ring- 
Jübel s. Holzbau 1920, S.17, 53, 54, 60, 77. 
Vgl. auch Bauing. 1921, S. 709. 
Die Abhängigkeit des Leibungsdruckes von der Scher- 
lestigkeit des vom Ringdübel umschlossenen Holzkernes oder 
mit anderen Worten die Beschränkung der Nutentiefe auf 
stwa 1/9 des Ringdurchmessers führte zu dem Gedanken, 
von dem Ringdübel nur eine Hälfte zu verwenden. Abb. 113 
zeigt den so entstandenen Halbringdübel, der ebenfalls 
der Firma Tuchscherer patentiert wurde (D. R. P. 370 585). 
Der Vorteil dieser Verbindung besteht darin, daß die Ringnut 
tiefer gemacht werden kann, und daß auf diese Weise der 
Leibungswiderstand bis zur äußersten Grenze auszunutzen 
ist. Ein weiterer Vorteil des Halbringdübels ist das Vor- 
handensein eines ausreichenden Vorholzes als Scherwider- 
stand in allen den Fällen, wo die Stäbe nicht in einer ge- 
:aden Linie verlaufen, sondern sich unter einem schiefen 
Winkel schneiden, .d. h. also bei allen Fachwerkknoten- 
gunkten. Hier sind in: den Fachwerkgurten bei Vollring- 
dübeln oft nur wenige seitliche Holzfasern vorhanden, die 
bei nennenswerter Kraftäußerung seitlich aus dem Gurt- 
holz herausbrechen und jeden Leibungswiderstand fraglich 
machen. Beim Halbringdübel ist in einem solchen Falle 
stets mindestens die halbe Gurtbreite als Leibungswiderstand 
wirksam. Abb. 112, 113 zeigen den Unterschied im Vorholz 
veim Vollring- und beim Halbringdübel. 
Bauweise Christoph & Unmack (Teller- 
dübel). Die neueren Ausführungen dieser Bau- 
gesellschaft erfolgten unter Verwendung guß- 
eiserner, geschlossener Tellerdübel von leicht 
konischer Form?), wie sie Abb. 114 zeigt. Die Stege 
haben die doppelte Wirkung, sowohl die Festigkeit der Ringe wesentlich zu erhöhen, 
als auch den Ring am Verkanten zu verhindern und hohen Kantenpressungen vor- 
zubeugen. Beim Gleiten der Verbindungshölzer werden die Drehmomente durch die 
Dübelstege aufgenommen. Der seitliche Zusammenhalt der Hölzer wird wieder 
durch Schraubenbolzen bewirkt, die durch die Mitte der Ringdübel hindurchgehen. 
1) Parallelversuche mit gußeisernen Dübeln haben bessere Ergebnisse gezeitigt als solche mit 
getemperten Dübeln. Daß übrigens der Kern tatsächlich mit zum Tragen herangezogen wird, geht un- 
zweifelhaft daraus hervor, daß bei diesen Versuchen größere Verschiebungen erst dann auftraten, wenn 
der innere Holzkern abgeschert war.
	        
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