Full text: Freitragende Holzbauten

72 Fachwerkgegliederte und vollwandige Träger verschiedener Ausführungsart. 
sam mit den beiden Außenrippen zum unmittelbaren Anschluß für neue Stäbe ver- 
wendet werden, die zwischen Seiten- und Mittelrippe einzusetzen und, durch Ver- 
schraubung mit diesen verbunden, bis zum Untergurt weiterzuführen sind. Eine 
ähnliche Ausbildung‘ zeigt Abb. 139. Die Knotenplatte ist hier 6—8 cm stark und 
besteht aus 3—5 Lagen kreuzweise verlegter Hart- und Weichhölzer, die unter 
hohem Druck unter Verwendung eines in Flüssigkeit nichtlöslichen Leimes her- 
yestellt werden. Vgl. auch Holzbau 1922, S. 25. 
Nach Abb. 141, ebenfalls ältere Ausführungen der Christoph & Unmack A.-G., 
wird die Übernahme der auftretenden Kräfte zwischen den Knotenpunkten und 
den ein- oder mehrteiligen Fachwerkstäben außer durch Bolzen noch durch eine 
in Feuchtigkeit unlösliche Klebemasse bewirkt. Die Verbindung der abgebundenen 
Teile untereinander mit Verbundmasse kann in der Fabrik oder an der Baustelle 
arfolgen. Gut gepflegtes Holz ist erwünscht, Lufttrocknung dabei vorausgesetzt, da 
sonst eine Verbindung durch Verbundmasse unmöglich ist. Von dem Verleimen der 
Hölzer wird im folgenden noch eingehender gesprochen. Bezüglich Verwendung 
von Knotenplatten vgl. weiterhin die Abb. 221, 261 und 410. 
schlacken 
“ufFüllung 
Inschub - 
!atte 
U4O 
Abb. 142. Bauweise Thierbach. a, b, c = Balkendecke; d = Wechsel mit 
Bandeisenaufhängung; e = Thierbach- und Vollbalken unter gleicher Be- 
lastungsannahme (60 = 80 kg/em®). 
SE 
“MB. 
<— -103—> 
Abb. 143. 
Versalträger 
(Jx = 1175 cm*, 
Wr = 128 cm®). 
CE 
b) Balkenträger mit rechteckigem Querschnitt. 
Bauweise Thierbach?!). Eine bedeutende Querschnittsverminderung des Holz- 
balkens kann nach Maßgabe der Abb. 142 dar erzielt werden, daß man die 
Unterseite des Balkens mit einem durehlaufenden lacheisen versieht, welches um 
lie Balkenköpfe herumgelegt und durch Nagelung in genügendem Maße befestigt wird. 
Die Nagellöcher werden gebohrt und nicht gestanzt. Im übrigen sei darauf auf- 
merksam gemacht, daß das Eisenband durch entsprechende maschinelle Vorrichtungen 
vor der Nagelung straff angezogen wird. Die beigefügte Tabelle weist verschiedene 
Regelquerschnitte auf, für die auf Grund von Versuchsausführungen vom Sächsischen 
Ministerium des Innern bestimmte zulässige Biegungsmomente festgelegt sind. 
Ein einwandfreier Festigkeitsnachweis kann nicht gut aufgestellt werden. Jedenfalls 
rückt die Nullinie des Querschnitts nach unten, was eine Erhöhung der Tragfähigkeit 
zur Folge hat. Die Balken können für Decken bis 6,50 m Stützweite und 500 kg 
Verkehrslast Verwendung finden. Mit der bedeutenden Baustoffersparnis ist ein 
leichteres Heranbringen und Verlegen verbunden. ‚Bemerkenswert erscheint die 
1) D. R. G. M. Nr. 761 519 und 866 894. Generalvertretung durch J. Stöckel, Dresden-N. 8, Forst- 
straße 13.
	        
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