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Erster Teil. Einleitung.
ist dies eine Anomalie, deren Ursache nicht mit Sicherheit
festgestellt werden konnte; sie kann veranlaßt sein durch die
Abkühlung der Wände der Kammern, durch Einziehen kalter
Luft, das bei Wänden, die unter Depression stehen, bekannt-
lich schwer zu verhindern ist. In allen Fällen war aber in
den Partien der Kammer, welche der Glocke zunächst liegen,
die Rekuperation negativ, die Gase begannen sich abzukühlen,
bevor sie Wärme aufnahmen; dies kann das Zeichen eines
Konstruktionsfehlers des Ofens (übertriebene Dimension der
Gaskammer) sein, es kann aber auch aus falschem Betriebe
hergeleitet werden,
Die Temperatur am Austritt der Luftkammer wechselt
selbstredend viel mehr; sie nimmt regelmäßig zwischen zwei
Umsteuerungen zu, wie aus den nachstehenden Resultaten
eines normalen Umsteuerungsintervalles hervorgeht:
zu Anfang 33091 . .
nach 24 Stde 3750| was einer mittleren
2/, 4050 | Temperatur von 410°, d. h.
"8 4300 | 30° unter jener der Gas-
am Ende ) 405 0 kammer entspricht.
An der Hand dieser Zahlen 440° und 410° läßt sich die
mittlere Temperatur beim Austritte der Verbrennungsprodukte
kalkulieren. Die Register waren so gestellt, daß die Quer-
schnitte der beiden Kanäle, die zum Kamin führten, im Ver-
hältnisse 1:6 standen. Da die Verhältnisse des Zutrittes und
des Widerstandes in den beiden Kammern nahezu die gleichen
sind, kann man für diese Ziffern die Gasmengen, welche die
Kammern passieren, berechnen und wird es dann leicht sein,
die Mengen derart festzustellen, daß die mittlere Temperatur
in den Kammern 415° beträgt.
Die Ofentempereratur selbst wurde bei diesem Versuche
nicht gemessen, sie wurde wiederholt mit dem pyrometrischen
Fernrohre von Mesure et Nouel kontrolliert und ein Mittel
zu 1520° gefunden.
Mit Rücksicht auf die Qualitätsyerbesserung des Glase-
gab man dem Ofen einen heißeren Gang und erhielt das