Die Ausführung der Regenerativöfen, 153
ermittelten diese Temperaturen in drei Fällen zu: 300° C,
279° C, 282° C, bei schwachem Zug, ohne Wasserdampf;
Jüptner und W. Schmidhammer dagegen fanden: 206° C.
Blass*) fand, daß sich an Hand des Vorganges (H,O
+ CO == Ho + COs) alles Kohlenoxydgas in Kohlensäure um-
wandelt, wenn es mit einer überschüssigen Menge Wasser-
dampf erhitzt wird.
Nach Low. Bell kann man umgekehrt aber auch an-
nehmen, daß durch Einwirkung von Wasserstoffgas auf CO,
Wasserdampf und Kohlenoxyd gebildet werden, wenn Wasser-
stoff im Überschuß vorhanden ist. Charles William Siemens
setzt unter den Rost des (jenerators einen Wasserbehälter,
in welchen die Schlacke und glühende Asche fällt, wodurch
das Wasser verdampft wird, der Dampf in den Generator
aufsteigt und „durch Zersetzung zur Bildung eines
teerfreien Gases beiträgt“.
Ad2.Ledebur®) führt aus: „Die praktische Beobachtung
lehrt, daß bei niedriger Temperatur größere Mengen dampf-
förmiger Erzeugnisse gebildet werden, welche bei stattfindender
Abkühlung flüssige Form annehmen — Teer —, als bei
höherer; daß also die Ausbeute an wirklichem Brenngas bei
niedriger Temperatur geringer ist als bei höherer.“ ®) Beispiels-
weise fand Stöckmann bei zwei mit gleichen Kohlen be-
schickten Siemensgeneratoren der Phönixhütte folgende Gas-
zusammensetzungen :
Heißer Gang
{CO 21,73 Anow. ©
CH, 75
IH,
H
f
tote Gase x“
Kalter Gang
16,56 Gew. %o
1,32
1,29
0,27
12,14
66,85 6842 ‚,
100.00 Gew. % 100.00 Gew. %.
Brennbare Gase
') Ledebur, „Die Gasfeuerungen für metallurgische Zwecke“, S. 42.
?) Siehe S. 44 der Gasfeuerungen,
5 Es wird deshalb mitunter zu empfehlen sein, heißgehende Gene-
toren und Kondensation (siehe Seite 176) anzuwenden.