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Zweiter Teil,
ferner ob 3. eine regelmäßige Zufuhr möglichst gleichmäßig
zusammengesetzten Gases für den durchzuführenden Prozeß
von Vorteil ist, ob 4. Schwankungen in der Zusammensetzung
der Generatorgase von keinem oder nur geringem Einflusse
auf den Betrieb sein werden, usf,
Diese ' wechselnden Verhältnisse muß man sich sowohl
bei Durchführung der Rechnung als auch bei der schließlichen
Entscheidung, ob die Kondensation am Platze ist oder nicht,
vor Augen halten.
Ferner wäre noch zu berücksichtigen, daß der Konden-
sation hauptsächlich die während der Zeit der Entgasung
entweichenden Gase (Destillationsgase) zugeführt werden
sollten , während die Gase der Vergasung die Kondensations-
apparate nicht passieren dürfen. Dabei erscheint es nicht
nötig, besonders konstruierte Generatoren zu benutzen. Wie
weiter unten noch nachgewiesen werden soll, liefert eine Koks-
ofenanlage, welche 220 Tonnen Koks in 24 Stunden erzeugt,
rund 90000 cbm Gas,
Ein Martinofen für eine Tageserzeugung von 49,2 Tonnen
benötigt zwischen 45000 und 50000 cbm Gas, wovon ca. 5800
bis 6000 cbm der Entgasung entstammen. Daß sich bei
einem großen Martinwerke oder sonst einer Hütte, welche
über eine größere Anzahl von Gasöfen verfügt, eine partielle
Kondensation bezahlt machen dürfte, soll nicht angezweifelt
werden, andererseits kann als feststehend gelten, daß es kaum
lohnend erscheint, die ganze Gasmenge, welche die Generatoren-
anlage liefert, durch die Kondensationsapparate und den Gaso-
meter gehen zu lassen, weil sonst die Dimensionen der Konden-
sationsanlage, nota bene, wenn mehrere Regenerativöfen vor-
handen sind, zu groß ausfallen würden. Nicht unbeachtet soll
dabei bleiben, daß sich die einem Gasometer zu entnehmenden
Gase, wie die Praxis bewiesen hat, für den Betrieb von Gas-
maschinen eignen (Druckgasmotoren), weil aller Teer aus
ihnen entfernt ist und die Gase stets unter demselben Druck
und in gleichmäßiger Zusammensetzung der Maschine zu-
geführt werden können.
Durch die Einschaltung eines Kondensators werden der