Die Ausführung der Regenerativöfen, 189
Gasen beim Entweichenaus geschlossenen Räumen
unter. Druck Mitteilung macht, und welche A. Hager
(Budapest) im „Praktischen Maschinen - Konstrukteur“ , 1894,
Nr. 5 veröffentlichte.
Bedeutet Q das Gasquantum pro Sekunde,
v die Geschwindigkeit pro Sekunde in m,
F den Querschnitt des geschlossenen Raumes in
qm, so ist theoretisch Q = v-F.
Von diesen Faktoren ist gewöhnlich nur F, der Quer-
schnitt des geschlossenen Raumes, bekannt. Zur Feststellung
von Q benötigt man die Geschwindigkeit v, mit welcher das
Gas entweicht. Will man eine höhere Geschwindigkeit als
durch natürlichen Zug erlangen, so muß man einen Druck
künstlich erzeugen, und wird die Stärke dieses Druckes durch
eine Wassersäule erkennbar gemacht.
Die Geschwindigkeiten, welche durch Essenzug zu erreichen
sind, sind ganz bedeutend, nur darf der Querschnitt an jener
Stelle, wo scharfer Zug verlangt wird, nicht allzu groß sein.
Nach Gruner kann beispielsweise eine Esse von 100 m Höhe
bei 300° Gastemperatur 32 m Zuggeschwindigkeit pro Sekunde
(65 mm Wassersäule) haben. Erhält der Querschnitt an der
Stelle, wo eine hesonders große Geschwindigkeit verlangt wird,
nur die halbe Fläche des Essenquerschnittes, so müßte dort
die Geschwindigkeit bereits 64 m erreichen. Tatsächlich steigt
die Geschwindigkeitszunahme nicht genau in diesem Verhält-
nisse, weil die Reibung mit der Querschnittsverengung und
damit auch mit der Vergrößerung der Geschwindigkeit zu-
nimmt, ja es dürfte der Moment eintreten, wo durch Quer-
schnittsveränderung eine so bedeutende Reibung erzeugt werden
wird, daß die Reibungswiderstände den Essenzug aufheben.
Ein solcher Fall kann eintreten, wenn Krümmungen in den
Leitungen und plötzliche Querschnittsveränderungen (z. B.
ein nahezu geschlossener Essenschieber) hinderlich auf den
Essenzug wirken.
Die Höhe der Wassersäule läßt sich leider nicht direkt
zur Berechnung der Geschwindigkeit bzw. der Wirkung des
künstlichen Druckes benutzen. Erst durch Vergleich der