Die Ausführung der Regenerativöfen. 257
Zur gleichmäßigen Erhitzung von Gas und Luft bleiben:
118315 — 49575 = 68 740,0 Kalorien.
Wärmekapazität von Gas und Luft zusammen:
107,91) + 198,3 = 306,2 Kalorien.
Temperaturzunahme 68740 : 306,2 = 225° C.,
Die Temperaturen der beiden Medien beim Verlassen der
Regeneratoren werden sein:
Gas: 465 + 225 = 690° C.
Luft: 315 + 250 + 225 = 790° C.
Auch diese Berechnung zeigt, daß der zweite Fall der
vorteilhafteste ist und der dritte Fall an Ökonomie des Be-
triebes gegen die beiden anderen Fälle zurücksteht.
Im dritten Falle wurde viel Kohle verbrannt, mit sehr
gutem Essenzug gearbeitet und eine enorme Gas- und Luft-
menge durch den Ofen gejagt; nichtsdestoweniger war die
Erzeugung nicht größer, ja der Kohlenverbrauch war noch
höher, die Regenerierung der Gase und der Luft ungünstiger
und die Strahlung bedeutender. Die Berechnung beweist,
also, daß es besser ist, mit möglichst niedriger
Temperatur zu arbeiten.
A. de Boichevalier behauptete in der Zeitschrift des
Vereins deutscher Ingenieure, 1882, Heft 11, daß durch die
weniger hoch erhitzten, dichteren Gase eine längere Flamme
und bessere Wärmeverteilung im Ofen zu erzielen sei als
durch ein sehr warmes Gas. Demgemäß würden größere Öfen
mit weniger hoch erhitztem Gas und Luft arbeiten können,
als kleinere, und ebenso würden die größeren Öfen im all-
gemeinen weniger Kohle pro Einheit der Erzeugung benötigen.
Arbeiten die kleineren Öfen mit kälterem Gange, so werden
die Flammen bald in die Regeneratoren schlagen und ver-
anlassen, daß Gas und Luft später höher erhitzt in den Ofen
gelangen. Bei einem Martinofen findet also bis zu einem
bestimmten Grade eine Selbstregulierung statt.
1) Wärmekapazität der Generatorgase.
Toldt-Wilcke, Regenerativgasöfen.