Die Ausführung der Regenerativöfen, 271
Über die Größen der in Anwendung stehenden
Regeneratoren ließe sich außer den vorerwähnten, dem
Buche Breslauers entnommenen Daten noch anführen, was
Professor Söltz in seiner Arbeit: „Die Martinöfen und die
Martinstahlfabrikation“ und Jules G. Fresson in seiner
Arbeit: „Über die Erzeugung von Martinstahl in den Ver-
einigten Staaten von Nordamerika!) sagt. Es sei jedoch nur
darauf hingewiesen, daß, wenn die Essengase eine Temperatur
von nur 200° C oder gar 100° C besitzen sollen, die Tem-
peratur der in den Herd einströmenden Gase und Luft aber
möglichst hoch sein soll, die bestehenden Regeneratoren im
allgemeinen zu klein gewählt erscheinen. Insbesondere gilt
dies für die Luftregeneratoren, welche, wenn sie die Luft so
hoch zu erhitzen haben, daß deren Temperatur beim Austritte
höher ist als jene des Gases an derselben Stelle (da doch die
Temperatur der Luft beim Eintritt in den Regenerator gegen die
Temperatur desGases bedeutend zurücksteht), fastimmer zu klein
ausgeführt sind. nn
Welche Folgen treten‘ nun ein, wenn die Regene-
ratoren zu groß sind?
Faßt man den Zweck der Kammern ins Auge und ver-
folgt Gas und Luft auf ihrem Wege durch dieselben, so
findet man, daß zu große Regeneratoren wohl Nachteile haben
können, daß diese aber entschieden weniger ins Gewicht
fallen, als wenn man es mit einem zu kleinen Regenerator
zu tun hat. Wurde der Weg der Gase durch ein kom-
pliziertes Gitterwerk nicht unnötigerweise verlängert und in
weiterer Folge die Reibung der Medien an dem Gemäuer
überflüssig erhöht, so sind bei starkem Essenzuge die Nach-
teile zu großer Regeneratoren nur unbedeutend. Die großen
Regeneratoren werden eine große Abkühlung der Verbrennungs-
gase mit sich bringen, und, wenn diese eine Temperatur
von weniger als 200° C im Gefolge haben würde, so wird
zwar ein schlechterer Essenzug, gleichzeitig aber auch eine
ı) Deutsch von F. Toldt, „Österr. Zeitschrift für Berg- u. Hütten-
wesen“, 1887, Nr. 4, S. 173.