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Zweiter Teil.
als „Brenner“ bezeichnet. Durch ihn sollen Gas und Luft
derart geführt werden, daß eine rationelle Verb rennung
wie bei Gasbrennern zu Heizungs- oder Beleuchtungszwecken
resultiert.
Auf Tafel V!) sind eine Anzahl Brennerkonstruktionen
dargestellt, welche alle darauf hinausgehen, daß man 1. das
Gas in mehrere Ströme (b in den Skizzen) teilt, jeden
einzelnen Gasstrom von zwei Luftströmen (a in den Skizzen)
einschließen (Skizze 1, 2 und 3, Tafel V) oder 2. Gas und
Luftnebeneinander (Skizze 9 und 12) oder 3. auch über-
einander (Skizze 5, 6, 14, 15 und 13, Taf. V) auszwei
größeren Schlitzen (Skizze 5 und 14, Taf. V) ausströmen
oder 4. Gas und Luft im Ofen (Skizze 14 und 15 Taf. V)
(Herd) oder 5. vor (Skizze 4, 7 und 9 bis 11, Taf. V)dem-
selben in einer Vorkammer zusammentreten und ver-
brennen läßt.
Man empfiehlt naturgemäß auch weniger einfache Kon-
struktionen, so bringt beispielsweise Const. Steff en?) eine
Luft- und Gaszufuhr, welcher das Prinzip des Bunsenbrenners
zugrunde legt, in Vorschlag. Bei diesem Brenner vereinen sich
Luft und Gas vor dem Herd und treten durch acht Schlitze
in den Herd.
Alle derartigen Entwürfe zu erörtern, würde zu weit
führen; es sollen vielmehr nur die allgemeinen Regeln fest-
gelegt werden, welche bei Konstruktion des Brenners im Auge
zu behalten sind.
Vor allem ist zu erwähnen, daß wir es hier mit einem
jener Teile des Ofens zu tun haben, welche der Abnutz ung
am meisten ausgesetzt sind, weshalb eine einfache Konstruk-
tion immer die beste sein wird.
Früher war das niedergezogene Gewölbe der Zerstörung
besonders preisgegeben, heute, wo man meist Kuppelgewölbe
anordnet, fällt diese Sorge weg.
!) Stahl und Eisen (Studie über Gas- und Luftzuführungen bei
Martin-Öfen v. Schmidhammer), 1894, S. 751 u. a. Quellen.
?) Const Steffen, Neue Martinstahlanlage. „Stahl und Eisen“,
1887, Nr. 6, S. 382.