Full text: Regenerativ-Gasöffen

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Dritter Teil. 
gas möglichst rein zu erhalten, muß der Weg der Heiz- 
gase ein möglichst kurzer sein. Der Weg ist aber dann 
der kürzeste, wenn die Bildung der Heizgase und die Gas- 
verbrennung auf der ganzen Ofenlänge erfolgt.“ Damit 
wäre sozusagen dem Regenerativsystem für den beregten 
Zweck das Todesurteil gesprochen! 
Dr. C. Otto & Co. in Dahlhausen a. d. Ruhr nahmen 
im Jahre 1895 ein Patent (Nr. 88200) auf einen liegenden 
Koksofen, bei dem das Heizgas unterhalb des Ofens mittels 
eines in Kanälen des Fundamentmauerwerks zugänglich an- 
geordneten Leitungsnetzes auf die Heizkanäle verteilt wird. 
Die Zeichnungen Tafel VII, Fig. 1-3 stellen diesen Ofen so 
klar dar, daß es überflüssig ist, darauf noch näher einzugehen ; 
von diesem Ofentyp waren Ende 1897 bereits über 400 Öfen 
in Betrieb. 60 solche Öfen erzeugen monatlich: 7500 Tonnen 
Koks, 300 Tonnen Teer, 100 Tonnen schwefelsaures Ammoniak 
und 30 Tonnen Benzol. 
Im Hinblick auf die große Wichtigkeit, die man dem 
Koksofen in der Praxis zuzumessen hat, und weiter, um zu 
zeigen, daß sich in der Tat die Verbesserungsversuche in der 
oben normierten Richtung beregen, sind auf Tafel III in 
Fig. 3 u. 4, VI, Fig. 1-4 u. VII, Fig. 4 u. 5 noch einige 
typische Ofenkonstruktionen neuesten Ursprunges gegeben. 
Alle diese Typen dürfen einen gewissen praktischen Wert für 
sich in Anspruch nehmen; so vor allem der liegende Koksofen 
von Dury et Piette in Saint-Gilles bei Brüssel, der in 
Deutschland unter Nr. 166720 patentiert ist (Fig. 4 u. 5, Taf. VII). 
Der Ofen hat senkrechte Heizzüge (vgl. dazu Ofen Taf. VII 
Fig. 1-3) und unter diesen im Mauerwerk liegende, mit 
Düsen ausgestattete Leitungen zur Gasverteilung. Die Austritts- 
öffnungen h der Gasverteilungsleitungen b, oder die Düsen d 
sind mit von außen einstellbaren Schiebern, Hähnen oder 
sonstigen Regulierungsapparaten versehen. Eine oder gleich- 
zeitig auch mehrere der Düsen werden von einer Steuer- 
stange f bedient, welche je nach der Anordnung, beispielsweise 
auf einer Skala außerhalb des Ofens, die jeweilige Stellung 
der Düse erkennen läßt.
	        
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