Full text: Regenerativ-Gasöffen

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Erster Teil. Einleitung. 
einheit Wasser von 0° in Dampf von t° zu verwandeln, ist 
gleich: 
G — 606,5 + 0,305 t. 
In dieser Formel bedeutet die Zahl 606,5 die Ver- 
dampfungswärme V für 1 kg Wasser bei 0° C. 
Die Verdampfungswärme nimmt mit der höheren ur- 
sprünglichen Temperatur des Wassers ab. Zieht man von 
der für G erhaltenen Zahl die Wärmemenge ab, welche nötig 
ist, um Wasser von 0° auf t° zu erhitzen, so erhält man die 
Verdampfungswärme des Wassers von t%°. Zur Temperatur- 
erhöhung von 1kg Wasser um 1° ist eine Kalorie nötig und 
dementsprechend benötigt man, um 1 kg Wasser von 0° auf 
10° zu erwärmen, 10 Kalorien, von 0° auf 100° 100 Kalorien 
und so fort. 
G berechnet sich nach der angegebenen Formel: 
Zur Temperatur- 
erhöhung des Wassers 
sind nötig V' 
0 Kalorien 606,5 Kalorien 
10 » 600,0 » 
100 N 537,0 ” 
Eine für die späteren Berechnungen wertvolle Tabelle 
über Wärmeeffekt usw. ist die von Prof. v. Ehrenwert auf- 
gestellte. 
N Latente = gebundene Wärme nennt man die zur Änderung 
des Aggregatzustandes aufgewandte, für die Umgebung nicht fühlbare 
Wärmemenge, und unterscheidet man zwischen latenter Flüssigkeits- 
wärme und latenter Vergasungswärme. Die latente Flüssigkeitswärme 
des Wassers ist = 79,4, die latente Vergasungswärme (Verdampfungs- 
wärme) des Dampfes ist = 537,2. Tyndall sagt von der latenten, ge- 
bundenen Wärme, daß diejenigen, welche die Benennung latente 
Wärme einführten, wohl wußten, daß während der ganzen Zeit des 
Schmelzens und während der ganzen Zeit des Siedens Wärme zugeführt 
wird; da diese Wärme aber nicht durch das Thermometer angezeigt 
wurde, bezeichnete man sie als gebunden. Man nahm an, das Wärme- 
fluidum verberge sich in den molekularen Zwischenräumen von Wasser 
und Dampf. Cavendish verwirft den Ausdruck „latente Wärme“ 
und betrachtet die Verdichtungswärme als erzeugte Wärme (Maxwell, 
Wärmetheorie).
	        
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