B. Verbrennung.
49
schicht von der zuströmenden Luft nicht gleichmäßig durch-
brochen wird, so daß es vorkommen kann, daß sich trotz
nachgewiesenen Luftüberschusses noch Kohlenoxydgas in den
Verbrennungsgasen findet als nachweisbares Anzeichen stellen-
weise unvollkommener Verbrennung.
Diese wechselnde Zusammensetzung der Verbrennungs-
produkte ist auch bei chemisch-kalorischen Untersuchungen
der Feuerungsanlagen zu berücksichtigen, und muß deshalb
die Probeentnahme während der ganzen Dauer des Versuches
erfolgen. Man verfährt dabei derart, daß man jede (langsam)
gefüllte Saugflasche sofort durch eine andere (noch leere) er-
setzt. Der Inhalt jeder Saugflasche ist zu prüfen und das
Mittel aus den Resultaten in die Rechnung einzuführen.
Der mehrfach ausgesprochenen Behauptung, daß eine
Verbrennung in den Feuerzügen nicht mehr stattfinden könne,
ist nur unter der Voraussetzung beizustimmen, daß die Feuer-
züge luftdicht abgeschlossen sind. Finden sich jedoch an einer
Stelle auch noch so kleine Undiechtigkeiten, so geht infolge
Zutrittes von frischer Luft in den Kanälen eine Verbrennung
vor sich; denn auch in dem Strome der nicht brennbaren Gase
wird das eintretende Sauerstoffatom sein Kohlenoxydmolekul
finden, um Kohlensäure zu bilden. Für den Verlauf der
Verbrennung selbst ist naturgemäß die vorherrschende
Temperatur maßgebend.
Auch die automatisch wirkende mechanische Heiz-
vorrichtung, die neuerdings so bevorzugt wird, dürfte nur
bei Verwendung von ganz gleichförmig zerkleinertem Brenn-
material einen Vorteil erwarten lassen, wodurch man unwill-
kürlich auf die Verwendung der Kohle in Staubform, d. h.
auf die sogenannte Staubkohlenfeuerung, geführt wird.
Leider hat aber gerade bezüglich der Staubkohlenfeuerung
die Praxis gezeigt, daß theoretisch so manches gut erscheint,
was praktisch kaum oder doch nur sehr schwer ausführbar ist ').
Sirk veröffentlichte seinerzeit?) Tabellen für in der
1) Vgl. Wilecke: „Der Heizer“, Absch. „Kohlenstaubfeuerung“.
x 2) Vgl. Z. d. Dampfkesselunters. u. Versuch-Ges., Wien, XX. Jahrg.,
r. 11.
Tolat-Wilcke., Regenerativ-Gasöfen.