B. Verbrennung.
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Die durchschnittliche Geschwindigkeit der
Atome verschiedener Gase ist nach Clausius bei der
Temperatur schmelzenden Eises für:
Fuß in der Sekunde
Sauerstoff. . . . . 1514
Stickstoff. . . . . 1616
Wasserstoff 6050.
Letztere Beobachtung bestätigt die von Joule im Jahre
1848 gemachte, für Wasserstoffatome mit 6055 Fuß in der
Sekunde.
Nach Tyndalls kinetischer Gastheorie hat man
sich einen luftförmigen Körper als einen solchen vorzustellen,
dessen Teilchen in geradlinigen Bahnen durch den Raum fliegen
und teils aneinander, teils gegen die Wände des von ihnen
erfüllten Raumes stoßen. Bringt man eine zur Hälfte mit
Luft gefüllte Blase unter die Glocke der Luftpumpe und
macht diese luftleer, so schwillt die Blase. Diese Aus-
dehnungsbewegung wird durch den Anprall winzig kleiner
Wurfgeschosse gegen die innere Fläche hervorgebracht. So-
bald wieder Luft in die Glocke gelassen wird, schrumpft
die Blase zu ihrer früheren Gestalt zusammen. Hierin ist
ebenfalls das Werk der Luftteilchen zu erblicken, welche, von
außen gegen die Wandung der Blase anstürmend, diese nach
innen treiben und gleichzeitig die Luftatome innerhalb der
Blase zwingen, zu konzentrieren. Am Ende werden sich die
Kraft von innen und die Kraft von außen aufwiegen und die
Hülle wird in Ruhe bleiben. Nach Vorstehendem wären also
alle Einwirkungen, die wir von erwärmter Luft oder Dampf
erfahren, dem Stoß der Gasatome zuzuschreiben, und
der Eindruck, den .man zum Beispiel beim Eintreten in den
heißen Raum eines türkischen Bades empfängt, würde durch
das „Bombardement“ der Atome gegen die Haut des Körpers
hervorgerufen.
Bezeichnet man mit:
M, und M, die Massen zweier verschiedener Gase,
Vi und V, die Geschwindigkeiten ihrer Molekel,
T, und T, die absoluten Temperaturen,