Full text: Regenerativ-Gasöffen

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Erster Teil. Einleitung. 
Geschwindigkeiten der einzelnen Molekel des nämlichen 
Gases. 
Wenn die Gasmolekel nun wirklich mit solchen Ge- 
schwindigkeiten in derselben Richtung fliegen würden, so 
müßte beispielsweise, wenn es sich um Luftmolekel handelt, 
ein Wind auftreten, der an Geschwindigkeit etwa derjenigen 
einer abgeschossenen Kanonenkugel gleich käme. Tatsächlich 
fliegen aber die Molekel nach verschiedenen Richtungen um- 
her und stoßen bei ihrer ungeheuren Zahl sehr häufig an- 
einander. Nach jedem Stoß entfernen sie sich wieder in 
neuen Richtungen. Infolge dieser häufigen Änderung der 
Bewegungsrichtungen ist trotz der großen Geschwindigkeit 
der Molekel eine geringe Wirkung zu bemerken. 
Stellt man sich nun die Bewegung der Molekel wie 
eben geschildert vor und berücksichtigt, daß mit der 
Zunahme der Gastemperaturen die Bewegungen 
der Molekel lebhafter werden, so wird man zu folgenden 
Schlüssen geführt. 
1. Je höher Gas und Luft vor ihrem Zusammentritt er- 
wärmt werden, desto leichter wird sich das Gas entzünden, 
und desto höher wird die Verbrennungstemperatur sein *). 
2. Werden Gas und Luft in derselben Richtung 
dem Verbrennungsraume zugeführt, so wird infolge der ver- 
hältnismäßig geringen Geschwindigkeitsdifferenzen von Sauer- 
stoff, Stickstoff und Kohlenoxyd *) die Verbrennung des 
Gases erschwert. Wasserstoff und die Kohlen wasserstoffe 
werden rasch zwischen den übrigen Gasmolekeln durchschießen, 
auf solche Art eine lebhaftere Bewegung aller Gasmolekel 
veranlassen, daher die Verbrennung des brennbaren Gas- 
gemisches begünstigen und zugleich eine lebhaftere und 
insbesondere längere Flamme erzeugen. 
3. Führt man Gas und Luft unter einem Winker zu- 
. °) Man braucht dabei nur den Begriff, daß Wärme „Bewegung“ 
ist, festzuhalten, 
?) Die Geschwindigkeit der Kohlenwasserstoffe liegt zwischen 
jener des Kohlenoxydes und des Wasserstoffes.
	        
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