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Westfälischen Schiefergebirge auf. Die ältesten Schichten die dem Kambrium
und der Silurformation angehören, kommen nur in geringer Ausdehnung vor.
Größeren Antheil an der Bildung der Oberfläche hat die Devonformation. Die
Schichten dieser ältesten Formationen sind hier durchweg Meeresabsätze. Die
Steinkohlenformation dagegen besteht sowohl aus marinen wie aus terrestren
Bildungen; jedoch nehmen die ersteren den größeren Raum ein, wogegen die
letzteren, das produktive Karbon, nur in der Umgebung Osnabrücks zu Tage
treten. Zur Zeit der Ablagerung der auf das Karbon folgenden Formation
traten in dem hier behandelten Gebiete große Umwälzungen in der Erdrinde ein;
während die untere Abtheilung der Dyas, das Rothliegende, sich noch in regel—
mäßiger Weise auf den älteren Schichten ablagert, legt sich die jüngere Ab—
theilung, der Zechstein, diskordant auf. Vorwiegend wohl der leichten Zer—
störbarkeit seiner Gesteine wegen hat der Zechstein keinen sehr großen Antheil an
der Bildung der Oberfläche. Großen Raum nimmt dagegen die Trias in dem
Lande zwischen den obenerwähnten aus paläozoischen Gesteinen bestehenden
Gebirgen ein.
Die Trias besteht aus den drei Gliedern: Buntsandstein, Mus chelkalk, Keuper.
Die Hauptmasse des Buntsandsteins besteht, dem Namen entsprechend, vorwiegend
aus Sandstein; nur die oberste Abtheilung, der Röth, wird aus Mergeln und
weichen, stark thonhaltigen Sandsteinen gebildet. Während die beiden unteren
Abtheilungen in ihren Verwitterungsprodukten einen sandigen, durchlässigen Boden
bilden, der vorwiegend Waldungen trägt, entsteht aus den Gesteinen des Röth
ein schwer durchlässiger, guter Ackerboden. Bei dem Muschelkalke, ebenfalls dem
Namen entsprechend vorwiegend aus Kalkgestein zusammengesetzt, ist die mittlere
Abtheilung diejenige, welche in Folge ihrer thonigen Schichten Undurchlässigkeit
zeigt und den besseren Ackerboden liefert unter der im Gebirge gewöhnlich zutreffenden,
auch für den Röth giltigen Voraussetzung, daß das Wasser den nöthigen Abfluß
hat. Wechselvoller ist meist die Zusammensetzung des Keupers, aus Mergeln,
Letten, Sandsteinen, Kalken und Gips bestehend.
Auch in der Juraformation, die zwar im Gebiete weit verbreitet ist, aber
doch nicht in so ausgedehntem Maße an der Bildung der Oberfläche Theil
nimmt, befindet sich ein großer Wechsel in den Gesteinen. Thon, Eisenstein, Kalk,
Mergel, Dolomit und Sandstein sind die Hauptgesteine. Für die Wasser—
verhältnisse sind insbesondere die Thone, die hauptsächlich in der unteren Ab—
theilung, dem Lias, vorkommen, wegen ihrer Undurchlässigkeit von Wichtigkeit,
namentlich in der Gegend zwischen dem Teutoburgerwalde und Wiehengebirge.
Im Allgemeinen sind die Gesteine des Lias weicher und leichter zerstörbar als
dieienigen des Braunen und des Weißen Jura.
—E0— dessen Sedimente die
Gesteine der älteren Formationen bildeten, aus einem Theile des hier in Frage
kommenden Landes zurück; daher finden sich zwischen Jura und Kreide wieder
vorübergehend terrestrische Bildungen, Kohle und Süßwassersedimente, ein—
geschaltet, die als Wealden oder Wälderformation bezeichnet werden. Der
Deister, die Rehburger Berge sind z. B. aus solchen Gesteinen aufgebaut.
Während der Kreidezeit traten erneut größere Umwälzungen ein, in Folge