Full text: Stromgebiete und Gewässer (Band 1)

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Westfälischen Schiefergebirge auf. Die ältesten Schichten die dem Kambrium 
und der Silurformation angehören, kommen nur in geringer Ausdehnung vor. 
Größeren Antheil an der Bildung der Oberfläche hat die Devonformation. Die 
Schichten dieser ältesten Formationen sind hier durchweg Meeresabsätze. Die 
Steinkohlenformation dagegen besteht sowohl aus marinen wie aus terrestren 
Bildungen; jedoch nehmen die ersteren den größeren Raum ein, wogegen die 
letzteren, das produktive Karbon, nur in der Umgebung Osnabrücks zu Tage 
treten. Zur Zeit der Ablagerung der auf das Karbon folgenden Formation 
traten in dem hier behandelten Gebiete große Umwälzungen in der Erdrinde ein; 
während die untere Abtheilung der Dyas, das Rothliegende, sich noch in regel— 
mäßiger Weise auf den älteren Schichten ablagert, legt sich die jüngere Ab— 
theilung, der Zechstein, diskordant auf. Vorwiegend wohl der leichten Zer— 
störbarkeit seiner Gesteine wegen hat der Zechstein keinen sehr großen Antheil an 
der Bildung der Oberfläche. Großen Raum nimmt dagegen die Trias in dem 
Lande zwischen den obenerwähnten aus paläozoischen Gesteinen bestehenden 
Gebirgen ein. 
Die Trias besteht aus den drei Gliedern: Buntsandstein, Mus chelkalk, Keuper. 
Die Hauptmasse des Buntsandsteins besteht, dem Namen entsprechend, vorwiegend 
aus Sandstein; nur die oberste Abtheilung, der Röth, wird aus Mergeln und 
weichen, stark thonhaltigen Sandsteinen gebildet. Während die beiden unteren 
Abtheilungen in ihren Verwitterungsprodukten einen sandigen, durchlässigen Boden 
bilden, der vorwiegend Waldungen trägt, entsteht aus den Gesteinen des Röth 
ein schwer durchlässiger, guter Ackerboden. Bei dem Muschelkalke, ebenfalls dem 
Namen entsprechend vorwiegend aus Kalkgestein zusammengesetzt, ist die mittlere 
Abtheilung diejenige, welche in Folge ihrer thonigen Schichten Undurchlässigkeit 
zeigt und den besseren Ackerboden liefert unter der im Gebirge gewöhnlich zutreffenden, 
auch für den Röth giltigen Voraussetzung, daß das Wasser den nöthigen Abfluß 
hat. Wechselvoller ist meist die Zusammensetzung des Keupers, aus Mergeln, 
Letten, Sandsteinen, Kalken und Gips bestehend. 
Auch in der Juraformation, die zwar im Gebiete weit verbreitet ist, aber 
doch nicht in so ausgedehntem Maße an der Bildung der Oberfläche Theil 
nimmt, befindet sich ein großer Wechsel in den Gesteinen. Thon, Eisenstein, Kalk, 
Mergel, Dolomit und Sandstein sind die Hauptgesteine. Für die Wasser— 
verhältnisse sind insbesondere die Thone, die hauptsächlich in der unteren Ab— 
theilung, dem Lias, vorkommen, wegen ihrer Undurchlässigkeit von Wichtigkeit, 
namentlich in der Gegend zwischen dem Teutoburgerwalde und Wiehengebirge. 
Im Allgemeinen sind die Gesteine des Lias weicher und leichter zerstörbar als 
dieienigen des Braunen und des Weißen Jura. 
—E0— dessen Sedimente die 
Gesteine der älteren Formationen bildeten, aus einem Theile des hier in Frage 
kommenden Landes zurück; daher finden sich zwischen Jura und Kreide wieder 
vorübergehend terrestrische Bildungen, Kohle und Süßwassersedimente, ein— 
geschaltet, die als Wealden oder Wälderformation bezeichnet werden. Der 
Deister, die Rehburger Berge sind z. B. aus solchen Gesteinen aufgebaut. 
Während der Kreidezeit traten erneut größere Umwälzungen ein, in Folge
	        
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