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sonders ausgedehntem Maße an der Fuhse und ihren wichtigsten Seitengewässern,
der Burgdorfer Aue und der Erse, an der Oker und Schunter im Süden, sowie
an den von der Lüneburger Heide kommenden Wasserläufen im Norden des Aller—
thals ausgeführt. An der Fuhse und Erse schließen sich die genossenschaftlichen
Anlagen stellenweise dicht an einander, sodaß das Wasser sehr stark ausgenutzt
wird. Mit dem Wasser der Oker werden zwei größere Bewässerungsanlagen,
die unmittelbar an der Aller liegen, sowie zahlreiche kleinere Anlagen an der
Oker und Aller, ferner mit Allerwasser eine größere Bewässerungsanlage ober—
halb Celle versorgt. An den nördlichen Zuflüssen der Aller umfassen die äußerst
zahlreichen, oft längere Strecken der Bachthäler vollständig einnehmenden Be—
wässerungen, obgleich es sich in jedem einzelnen Falle nur um kleine Anlagen
Jandelt, gleichfalls erhebliche Wiesenflächen, deren gute Bewirthschaftung günstig
auf die Vergrößerung der Viehhaltung und die Ackerwirthschaft eingewirkt hat.
Theilweise stehen diese Anlagen in Verbindung mit solchen zur besseren Ent⸗
wässerung, besonders an den oberen Strecken der Fuhse, deren untere Strecke zur
Gewinnung besserer Vorfluth für die angrenzenden Ländereien demnächst ausgebaut
werden soll, womit eine Aufräumung des zur Abhaltung des Fuhsehochwassers von
der Stadt Celle und zur Entwässerung des durchschnittenen Geländes angelegten,
gegenwärtig im oberen Theile zugewachsenen Fuhsekanals zu verbinden sein wird.
Bedeutender sind die Entwässerungsanlagen im obersten Theile des Aller⸗
gebiets, namentlich vom Eintritte der Aller in den Drömling bis Dieckhorst.
Der zur Provinz Sachsen gehörige altpreußische Antheil des Drömlings ist
bereits unter Friedrich dem Großen melioriert worden; zum Schutze dieses Ge—
biets gegen das von der Aller zur Ohre abfließende Hochwasser wurden damals
an der Landesgrenze Verwallungen angelegt, wodurch die hannoverschen und
braunschweigischen Theile des Drömlings erhebliche Nachtheile erlitten. Da die
zu deren Abwehr getroffenen Maßnahmen die Verhältnisse im Ganzen noch un—
—— abgeschlossener Staatsvertrag eine
gründliche Verbesserung der Verhältnisse durch Vereinbarungen an, wonach eine
gewisse Hochwassermenge aus der Aller in die Ohre abgeleitet wird, andererseits
aber die Aller bis Dieckhorst abwärts ausgebaut und durch Herstellung von Ent—⸗
lastungskanälen aufnahmefähig für die Hochwasserabführung gemacht worden ist.
Von der alten Drömlingskorporation, die nach dieser Verbesserung der Vorfluth
ihre Meliorationsanlagen weiter ausdehnen konnte, gehört nur ein geringer Theil
zum Allergebiete, für das die Oberaller-Korrektionsgenossenschaft zur Unterhaltung,
Erneuerung und Verbesserung der bedeutenden, nach 1889 von der braun—
schweigischen Grenze bis Dieckhorst geschaffenen Anlagen 1893 gegründet wurde.
Von den zahlreichen, im Gebiete der Unteren Weser ausgeführten Meliora—
tionen kommen hier hauptsächlich die Anlagen an der Wümme und Hamme, an
der Geeste und in der Hoya —Bremener Niederung in Betracht. — Das zwischen
Hamme und Wümme gelegene St. Jürgensland litt an mangelhafter Vorfluth
und durch Ueberschwemmungen, zumal es niedrigere Deiche besitzt als das links
von der Wümme befindliche Bremer Blockland, dessen tiefe Lage 1862,64 die
Herstellung eines Dampfschöpfwerkes zur künstlichen Entwässerung erforderlich
gemacht hat. Um zur Unzeit eintretende Ueberschwemmungen von den Grüu—