1. Abtheilung. 4. Kapitel.
Das Gebiet der Eder.
1. Bodengestalt.
Wenn man das Schwalmgebiet ausscheidet, so bleibt als Gebiet der Eder“)
ein lang von Westen nach Osten gestreckter Länderstrich übrig, der mit seiner
westlichen Hälfte weit in das Rheingebiet hineinragt. Die rechtseitige Wasser—
scheide gegen das Fuldagebiet geht von der Mündung aus über das Homberger
Höhenland nach Süden bis zu dem 4 408 m hohen Falkenkopfe bei Hilgershausen,
wo die Scheide gegen das Schwalmgebiet westwärts abbiegt, nach der Schwalm—
mündung. Von hier zieht sie zunächst dicht an der Eder entlang durch das
südlich von Fritzlar gelegene flachwellige Gelände, ersteigt dann den Fritzlarischen
Wald und geht hierauf in das Hainasche Gebirge über, wo ihr höchster Punkt,
der Auenberg, auf — 613 meliegt. Zwischen Hundsdorf und Löhlbach, an der
Gr. Aschkuppe (— 638 my), hört die Nachbarschaft des Schwalmgebiets auf, und
es tritt das Lahngebiet an dessen Stelle. Etwas weiterhin, genau südlich von
Frankenau, verläßt die Wasserscheide wieder das Hainasche Gebirge und kehrt
in das Hessische Berg- und Hügelland zurück. Hier zieht sie sich am Burgwalde
nahe an die Eder heran und bleibt ihr derart genähert, daß sie sich selten über
eine Meile weit von ihr entfernt. Die höchsten Erhebungen der Wasserscheide
gehen nicht über — 430 m hinaus. Südlich von Battenberg erreicht die Scheide
den Rand des Rheinisch-Westfälischen Schiefergebirges, in dem sie auf der jetzt
folgenden Strecke, die als Lützelergebirge bezeichnet wird, den Kohlenberg
584 m), Hardenberg (4.571 mm), die Sackpfeife (4 654 m), den Bärenkopf
674 m) und den Horst (4.644 my) überschreitet. Etwa 3 km südlich von der
Birkenhecke wird der südlichste Punkt des Edergebietes erreicht, wo die Gebiete
der Lahn und Sieg mit dem der Eder zusammenstoßen. Unweit hiervon liegt
der Ederkopf, an dem die Eder entspringt und die linkseitige Scheide ihres
Gebiets beginnt. Diese geht zunächst mit einem nach Südosten geöffneten Bogen
nordwärts auf dem Rothhaargebirge entlang nach der Winterberger Hochfläche,
) Früher wurde der Fluß, mindestens im Hessischen, allgemein „Edder“ geschrieben
und ausgesprochen. Neuerdings herrscht jedoch die von uns angenommene Schreibweise
„Eder“ vor, die auch mit dem alten Namen Adrana besser übereinstimmt.