1. Abtheilung. 5. Kapitel.
Das Gebiet der Diemel.
1. Bodengestalt.
Das Gebiet der Diemel hat eine längliche Gestalt, deren Hauptachse an—
nähernd von Westen nach Osten mit einer geringen Abweichung nach Norden ge—
richtet ist. Etwa ein Drittel gehört zum Rheinisch-Westfälischen Schiefergebirge,
und zwar zu dem als Sauerländisches Bergland bezeichneten Theile desselben;
zwei Drittel liegen im Hessischen Berg- und Hügellande. In ersterem kann man
unterscheiden: die nordöstlichen Ausläufer und Vorberge der Winterberger Hoch—
fläche und das Adorfer Bergland, die mit einheitlicher Benennung als das Wal—
decker Upland bezeichnet werden, ferner den nordöstlich gerichteten Bergzug zwischen
der unteren Hoppecke und dem Itterbache nebst der Diemel, den wir mit dem
Namen Hoppecke — Padberger Bergzug belegen, sowie schließlich die Briloner Hoch⸗
fläche und deren nordöstliche Vorhöhen.
Die Quellen der Diemel und ihrer ersten Nebenbäche liegen im Waldecker
Uplande, das einen Theil der höchsten Erhebung des Sauerländischen Berg—
landes bildet. Durch die tief eingeschnittenen Thäler ist sein westlicher Theil in
unregelmäßige, nach Norden gerichtete Abschnitte zerlegt, während die Wasser—
scheide des Diemelgebiets gegen das Edergebiet auf einem nordöstlich ziehenden
Rücken in das Adorfer Bergland übergeht. Der am weitesten nach Westen zu
gelegene Abschnitt trägt die Wasserscheide gegen das Ruhrgebiet nordwärts nach
der Briloner Hochfläche. Wo er von der Winterberger Hochfläche abzweigt,
liegen die höchsten flachkuppigen Anhöhen, der Langenberg und östlich davon der
Hegekopf (beide 4 843 m), und zwar der Langenberg auf der Wasserscheide gegen
das Ruhrgebiet, der Hegekopf zwischen den Quellbächen der Hoppecke und dem
Itterbache. Der am Hegekopfe beginnende Abschnitt wird durch die ziemlich
tiefe Einsattelung (4.582 m) bei Willingen getrennt von dem oben erwähnten,
nordöstlich gerichteten Hoppecke — Padberger Bergzuge. Vielgestaltiger, breiter und
durch Längsthäler gegliedert ist der zwischen Itter und Diemel liegende Theil
des Uplandes. Am Hohen Poen (— 774m) setzt der nordöstlich gerichtete
Rücken mit der Wasserscheide ein, die er bis zum Kahlenberge (4 607m) trägt.
Im Adorfer Berglande durchbrechen die Bachthäler die hier besonders aus—
geprägte Nordostrichtung der Berge und gehen mehrfach von einem der kleinen