Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

— 133 — 
Gesteine der Kohlenformation. Da es vorwiegend Sandsteine sind, so erklärt 
sich die landschaftliche Aehnlichkeit dieses Landstrichs mit den ebenfalls aus 
Sandstein aufgebauten Waldgebirgen der Unteren Trias, die im Diemelgebiete 
durch den östlichen Theil des Waldecker Höhenlandes und durch den Reinhards— 
wald vertreten sind. Auch am Südostabfalle der Lichtenauer Hochfläche ist 
der Buntsandstein, das unterste Glied der Trias, hauptsächlich bodenbildendes 
Gestein, deshalb herrscht auch hier sandiger Waldboden vor. 
Neben der Wasserscheide, besonders aber am südlichen Ende des Egge— 
gebirges und im Längenthale an seinem östlichen Fuße, finden wir eine große 
Mannigfaltigkeit der Gesteine und des Bodens. Trias, Jura und Kreide be— 
theiligen sich an der Zusammensetzung des Untergrundes, dessen tektonische Ver— 
hältnisse noch eingehenderer Klärung bedürfen. Jedenfalls ist das Längenthal 
weniger durch Erosion, als vielmehr durch die Bewegungen der Erdrinde ent— 
ttanden, die hier eine landschaftlich scharf markierte Grenze zwischen der Trias— 
gruppe des Hessischen Berg- und Hügellandes einerseits und der zur Kreide— 
formation gehörigen Westfälischen Bucht geschaffen haben. — Die Warburger 
Börde ist bedeckt von fruchtbarem, ziemlich schwerem Boden, mit geringer 
Durchlässigkeit; den Untergrund bilden die verschiedenen Gesteine des Keupers, 
bei denen die Verhältnisse der Aufnahmefähigkeit und Weiterführung des ver— 
sickerten Wassers stark wechseln. Das ganze Innere des Warburger Beckens 
dient zum Ackerbaue; Wald ist sehr selten und auf einige Basaltkuppen nebst 
ihrer Nachbarschaft beschränkt. Die Muschelkalkhöhen auf beiden Seiten der 
Börde weisen mehr Wald auf, insbesondere ihre oberen, steileren Gehänge, bei 
denen das Gestein nur eine dünne, durchlässige Bodendecke verhüllt. Die ebeneren 
Flächen des Muschelkalkes dienen zum Ackerbaue; jedoch ist der Boden meist dürftig 
und übermäßig durchlässig. Die sanfteren Berglehnen der östlichen Höhen nach 
der Diemel zu, deren Untergrund Röth bildet, besitzen dagegen schweren, meist 
undurchlässigen Ackerboden. Vielfach hat das Tagewasser an der linken Thalwand 
steilwandige kleine Schluchten in das weiche Gestein gewühlt, die ziemlich gradlinig 
und mit sehr starkem Gefälle am Abhange hinab ziehen. 
Auf der rechten Seite der Diemel herrscht im Waldecker Höhenlande 
im Allgemeinen ein leichter und durchlässiger Boden vor, der in der westlichen 
Zone vorwiegend zum Ackerbaue, in der östlichen mehr zur Waldwirthschaft 
dient; seinen tieferen Untergrund bildet meistens Buntsandstein. In dem östlich an—⸗ 
schließenden flachhügeligen Landstriche Niederhessens bis zum Reinhards— 
wald hinüber ist die Bodenbeschaffenheit weniger gleichmäßig. Den weitesten 
Raum im Untergrunde nimmt Muschelkalk ein mit vielfach dürftigem, trockenem 
und sehr durchlässigem Kalkboden. Wo er, z. B. bei Breuna, Wettesingen, 
Listingen und anderen Orten, von jüngerem Lehme bedeckt ist, erhöht sich seine 
Fruchtbarkeit bedeutend. Auf der linken Seite des Essethals und im Warmethale 
tritt in weiten Flächen Röth zu Tage, dessen schwer durchlässiger, thoniger 
Boden sich in kleinerem Umfange auch an einigen Stellen des Twistegebiets 
findet. Die Röthbezirke (sind im Gegensatze zu den benachbarten, vom Muschel—⸗ 
kalk eingenommenen Bezirken) reich an Quellen, die das dort versickerte Wasser 
wieder ans Tageslicht bringen. Im Süden, in der Nachbarschaft des Habichts—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.