Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

gestellt worden sind. Auch über die Herstellung von Dränageanlagen für die 
nassen Ackerflächen der Gemarkung Beringhausen an der Hoppecke (0,29 qkm) 
schweben Verhandlungen. 
d) Meliorationen im mittleren und unteren Diemelgebiete. 
Auf der rechten Seite des mittleren Diemelgebiets sind, wie in den übrigen 
Theilen des Regierungsbezirkes Kassel, die Dränagen der bäuerlichen Grundstücke 
erst mit dem Fortschreiten der Theilungen und Zusammenlegungen in Aufnahme 
gekommen; die größeren Güter und Domänen haben schon früher mit ihrer Ein— 
richtung begonnen. Dränagegenossenschaften bestehen zur Zeit im Erpegebiete zu 
Nothfelden (0,27 qkm; Statut vom 30. August 1892), im Twistegebiete zu Volk— 
marsen (1,19 4kmm; Statut vom 30. August 1892), im Warmegebiete zu West— 
uffeln (3,24 4km; Statut vom 11. Mai 1894) und auf dem Höhenlande an der 
linken Seite der unteren Warme zu Ersen (0,29 qkm; Statut vom 31. Januar 1895). 
Für die Gemarkungen Dörnberg im oberen Warmegebiete, A.-Hasungen und Nd.⸗ 
Elsungen im Erpegebiete werden solche Genossenschaften mit zusammen rd. 3,3 4km 
Ausdehnung geplant. 
Das älteste Unternehmen einer Wiesenmelioration auf genossenschaft— 
lichem Wege im hessischen Theile des Diemelgebiets ist der Verband zur Melio— 
ration des Engelaubs und Schürlandes zu Hümme (0,50 qkm; Statut vom 
16. Dezember 1871) für die am rechten Ufer der Esse liegenden Wiesen der 
Gemarkung Hümme, die aus diesem Bache bewässert werden; die Anlagen sind 
1872/73 fertiggestellt worden. Der Hauptzuleitungsgraben führt an der rechten 
Seite des verlassenen und stellenweise eingeebneten Kanals entlang, den zu An— 
fang des 18. Jahrhunderts Landgraf Karl von der Weser nach Kassel führen 
wollte. Bald nach der Engelaubgenossenschaft bildete sich für die zwischen Eber— 
schütz und Trendelburg in den Gemarkungen Sielen, Hümme, Stammen und 
Trendelburg gelegenen Diemelthalwiesen, die wegen zu großer Trockenheit des 
höchst durchlässigen Bodens nur geringe Erträge brachten, gleichfalls eine Be— 
und Entwässerungsgenossenschaft, deren Statut 1873 genehmigt wurde, während 
die Ausführung der Anlagen 1874,77 erfolgte: die Genossenschaft zur Melioration 
der Diemelwiesen zwischen Eberschütz und Trendelburg (1,94 qkm; Statut vom 
21. April 1873). Die Schwierigkeiten, die sich wegen der Zersplitterung des 
Grundbesitzes anfangs der Ausführung entgegengestellt hatten, waren durch die 
Einleitung des Zusammenlegungsverfahrens für die betheiligten Gemarkungen 
erleichtert worden. Ueber die später entstandenen Schwierigkeiten des Bewässerungs⸗ 
betriebs enthält die Flußbeschreibung einige Angaben. 
Ebenso wie bei den Diemelwiesen, hat auch bei den meisten übrigen 
Meliorationen die Zusammenlegung der Gemarkungen zur Erleichterung des 
Unternehmens wesentlich beigetragen oder es hervorgerufen. Für die umfang— 
reichste Wiesenmelioration Niederhessens bei Volkmarsen bestand schon längst ein 
dringendes Bedürfniß; jedoch konnte an die Verwirklichung der dafür 1879/,80 
bearbeiteten Entwürfe erst herangetreten werden, nachdem das Zusammenlegungs⸗ 
verfahren weit genug vorgeschritten war, nämlich in den Jahren 1890 /95 durch
	        
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