1. Abtheilung. 7. Kapitel.
Das Pbere Wesergebiet.
Als Oberes Wesergebiet bezeichnen wir die Gebiete der mittelgroßen
und kleineren Zuflüsse der Oberen Weser von Münden bis zur Weserscharte
(Porta Weéestfalica) oberhalb Minden. Nur die Diemel und Werre, die inner—
halb dieser Stromstrecke von links einmünden, sind wichtig genug, um eine be—
sondere Gebietsbeschreibung zu erfordern. Bis zu der dicht oberhalb der Weser—
scharte gelegenen Werremündung beträgt die Gesammtfläche des Oberen Weser—
gebiets (nach Abzug des 1762 qkm großen Diemelgebiets) 3461 qkm. Hier—
von entfallen über ẽ/s auf die linke, */s auf die rechte Seite. Nicht ganz ?/
kommen auf die beiderseitigen Gebietstheile der in zumeist engem Thale nord—
wärts gerichteten Weserstrecke zwischen Münden und der Emmermündung ober—
halb Hameln, etwas über / auf die beiderseitigen Gebietstheile der in erheb—
lich breiterem Thale westnordwestlich gerichteten Weserstrecke zwischen der Emmer—
mündung und der Weserscharte. Wir betrachten jeden dieser vier Gebietstheile
für sich, was nach der folgenden übersichtlichen Kennzeichnung ihrer Bodengestalt
und Bodenbeschaffenheit nothwendig erscheint, trennen also das vorliegende Kapitel
in die Abschnitte
J. Wesergebiet von Münden bis zur Emmermündung, linke Seite,
II. Wesergebiet von Münden bis zur Emmermündung, rechte Seite,
iII. Wesergebiet von der Emmermündung bis zur Weserscharte, rechte Seite,
IV. Wesergebiet von der Emmermündung bis zur Weserscharte, linke Seite.
In der oberen Strecke wird das Weserthal“*) fast ausschließlich vom Bunt—
sandstein- und Muschelkalkgebirge besäumt. Bis Karlshafen ist es beiderseits in
den Buntsandstein, von der Forstbachmündung unterhalb Holzminden abwärts
heiderseits mit Ausnahme weniger Stellen in den Muschelkalk eingeschnitten,
während der dazwischen liegende Theil des Weserthals von Karlshafen bis zur
Forstbachmündung im Allgemeinen die Grenze zwischen beiden Formationen
RSoweit das Stromthal selbst in der Gebietsbeschreibung erwähnt werden muß,
betrachten wir es bei den rechtseitigen Abschnitten. Auf den durch die natürlichen Ver—
hältnisse bedingten Mangel an durchgehenden Verkehrslinien ist an anderer Stelle hin—
gewiesen. Die Hauptverbindung zwischen dem westlichen Norddeutschen Flachlande und
Südwestdeutschland geht durch das hierzu besser geeignete parallele Thal der Leine.