Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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bildet. Der linkseitige Gebietstheil zeigt auf der Muschelkalkplatte zwei ausge— 
dehnte und einige kleinere Keuperbezirke, den Buntsandstein oder Röth aber nur in 
den tiefen Thaleinschnitten, namentlich in den Kesselthälern der Badeorte Driburg 
und Pyrmont. Der rechtseitige Gebietsabschnitt gehört dagegen vorwiegend der 
Buntsandsteinformation an; nur an seinem nördlichen Ende treten Muschelkalk 
und jüngere geologische Bildungen beherrschend auf. Mit der geognostischen 
Beschaffenheit ändern sich auch die Bodenformen, wenn man von der als scharf 
ausgeprägte Gebirgskette nordwärts ausgestreckten Egge über das mannigfach 
zerschnittene Hügelland des Kreises Höxter hinweg zum tiefen Einriß des Weser— 
thals wandert und gegen Osten den massigen Gebirgstock des Sollings vor 
sich sieht. 
Der untere Lauf des Weserthals liegt bis Fischbeck unterhalb Hameln im 
Keupergebirge, das auf der linken Seite schon oberhalb der Emmermündung bei 
Grohnde beginnt. Von Fischbeck ab bildet es dagegen, mit alleiniger Ausnahme 
der Vlothoer Engthalstrecke, die geologische Grenze zwischen den Ablagerungen 
der Keuper- und Juraformation. Erstere ziehen sich vom breiten Scheidethale 
aus weit in das Werregebiet hinein und lassen nur selten den unterlagernden 
Muschelkalk hervortreten. Während ihre Schichten gewöhnlich wenig geneigt zum 
Thalgrunde abfallen, kehren auf der rechten Seite die Gesteine der Jura— 
formation ihre Schichtenköpfe durchweg mit steilen Abhängen dem Weserthale zu 
und bilden vom Hamelthale ab die scharf ausgeprägte schmale Kette des Süntels 
(Wesergebirges), das die Wasserscheide zwischen dem Oberen und Mittleren 
Wesergebiete bis zu der als Westfälische Pforte bekannten tiefen Gebirgscharte, 
der Weserscharte, trägt und jenseits weiter führt. Blos am Anfang dieser 
Strecke entfernt sich die Wasserscheide auf der rechten Seite etwas weiter vom 
Stromthale bis zu den Hügeln bei Springe im Quellgebiete des Hamelbachs. 
Weiterhin begleitet der wasserscheidende Gebirgskamm das seiner Streichrichtung 
folgende Weserthal ohne dazwischen liegendes Vorland. 
J. Münden bis Emmermündung, linke Seite. 
1. Bodengestalt. 2. Bodenbeschaffenheit. 
a) Uebersicht. 
Der zunächst behandelte Gebietstheil ist der weitaus größte und umfaßt 
16,30/0 der Gesammtfläche des Oberen Wesergebiets, nämlich 1600 qkm. Ab— 
gesehen von dem sehr schmalen Streifen des Reinhardswaldes, der sich an der 
Strecke Münden —Karlshafen entlang zieht, liegt jenseits der Diemel die Haupt— 
wasserscheide (auf dem Eggegebirge) bis zum Emmerquellgebiete durchschnittlich 
28 kin vom Weserthal entfernt. Hier bleibt also Raum genug zur Ausbildung 
von Wasserläufen, die auf den Namen kleiner Flüsse Anspruch erheben können. 
Die Nethe mit 463 und die Emmer mit 537 qkm nehmen freilich auch den 
größten Theil des Flächeninhalts für sich in Anspruch. Der Rest entfällt auf 
die Bever (mit 78 qkm) und zahlreiche kleine Bäche von geringer Bedeutung.
	        
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