Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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lichrothe Sandstein hat vielfach recht harte, zu Werksteinen gut geeignete Bänke, 
ist aber häufig durch tief eingedrungene Verwitterung derart gelockert, daß nur 
die Waldhülle sein Gerölle gegen Abschwemmung zu schützen vermag. 
c) Das Eggegebirge und seine östlichen Längenthäler. 
Wir kommen nunmehr zurück zum Eggegebirge, dessen südlicher Anfang 
bei der Beschreibung des Diemelgebiets bereits betrachtet worden ist. Dieses 
größtentheils zur Kreideformation gehörige Gebirge, das sich nach dem Lippe— 
gebiete hin sanft abdacht, wendet dem Wesergebiete ein rasch abfallendes, stellen— 
weise felsiges und schluchtenreiches Gehänge zu. Auf dieser östlichen Seite er— 
scheint es um so höher, weil hier an seinem Fuße einige schmale Bodenfurchen 
liegen, die vom Diemel- bis zum Werregebiete reichen. Hierzu gehört das auf 
S. 130 bereits erwähnte Willebadessener Längenthal, das die Gebirgskette 
der Egge gegen die Muschelkalkplatte im Westen der Warburger Börde abtrennt 
und sich von Bonenburg über Borlinghausen und Willebadessen bis Neuenheerse 
fortsetzt. Von Borlinghausen ab fließen alle Gewässer des Eggegebirges zur 
Nethe, die bei Neuenheerse entspringt und das Längenthal bei Willebadessen 
verläßt. Nördlich von Neuenheerse schließt sich dagegen die Muschelkalkplatte 
unmittelbar an den sie wenig überragenden Höhenrücken, jedoch nur auf geringer 
Länge, da gleich darauf der in süd-nördlicher Richtung gestreckte Driburger 
Thalkessel beginnt. Freilich wird dieser bis zum Buntsandsteine eingetiefte 
Kessel allerseits, also auch gegen Westen nach der Egge hin, vom Muschelkalke 
besäumt; indessen bildet dieser hier nur eine schmale Vorstufe des Kreidegebirges. 
Auch nordwärts gegen das bis an die Egge herantretende Quellthal des Aabachs 
ist der Driburger Thalkessel durch Muschelkalk, der an dieser Stelle einen grat— 
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wiederum ein Längenthal im Quellgebiete der Emmer an der Egge entlang, das 
Grevenhagener Längenthal, das bis zu ihrem höchsten Berge, dem — 468 m 
erreichenden Velmerstot (Völmerstod), ja sogar bis in das Werregebiet hinein 
den Höhenrücken von der Muschelkalkplatte abtrennt, ähnlich wie das Wille— 
badessener Längenthal am Anfange des mit dem Velmerstote endigenden Egge— 
gebirges. 
Diese beiden Längenthäler sind die bemerkenswerthesten der auf S. 181 
erwähnten kleinen Keuperbezirke. Landschaftlich fallen sie und das Driburger 
Kesselthal besonders auf durch die verhältnißmäßig großen Höhenunterschiede 
zwischen ihrer Sohle und dem Kamme des unmittelbar neben ihnen rasch anstei— 
genden Eggegebirges. Während die Sohle des südlichen Längenthals bei 
Bonenburg — 260 m, Willebadessen 4 220 m, Neuenheerse — 280 m, die⸗ 
jenige des Driburger Thales — 200,220 m, diejenige des nördlichen Längen— 
thals — 200,240 m Meereshöhe besitzt, liegt die Gratlinie des Gebirgskammes 
auf nahezu — 390,400 m, also etwa 150 bis 200 m höher. Hierbei haben 
wir den gewöhnlich die Wasserscheide tragenden, aus Hilssandstein bestehenden 
Hauptrücken im Auge, auf den weiter westlich noch zwei andere Rücken aus 
jüngeren Kreideformationsgliedern folgen. Beim Velmerstote brechen der östliche 
und der mittlere Rücken an beiden Seiten des zur Emmer fließenden Silber—
	        
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