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Längenthal getrennt, ein kurzer, durch das Querthal an der nach Eldagsen
führenden Straße und eine wenig tief eingesenkte Längenrinne in vier Theile
gegliederter Höhenzug bis zur sogenannten Deisterpforte bei Springe, an deren
nordwestlicher Seite sich die Vorhöhen des Deisters erheben. Zum Oberen
Wesergebiete gehört hauptsächlich der nordwestliche jener vier Theile, der Nessel—
berg. Zwischen ihm und der Weser erstreckt sich eine flachwellige Landschaft,
die einerseits durch das Koppenbrügger Thal Verbindung gegen Südosten nach
der mittleren Leine, andererseits gegen Nordwesten über Münder am Deister
entlang nach der unteren Leine hat; man kann sie als Hamelner Senke
bezeichnen. Im Nordwesten wird sie begrenzt vom Süntel, dessen gegen West—
zu-Nord streichende, unter dem Namen Wesergebirge bekannte Fortsetzung
einen schmalen Gebirgsrücken am Nordrande des Weserthals bildet und an der
Weserscharte endigt.
Während die mit der Keuperlandschaft am Südwestfuße des Iths unmittel—
bar verbundene Hamelner Senke zur Triasformation gehört und ihre Keuper—
gebilde durch das Koppenbrügger Längenthal sich südostwärts in das Leinegebiet
weiter ziehen, sind die erwähnten Gebirgszüge ausschließlich aus Gesteinen der
obersten Abtheilung des Jura und der unteren Abtheilung der Kreideformation
aufgebaut. Die aus der — 100, 150 m hohen Keupersenke über — 200 m auf⸗
ragenden Hügel bestehen aus Muschelkalk, nämlich ein schmaler Höhenzug (Obens—
burg — 286 m), der vom Weserthale ein am Ith entlang führendes Thal ab—
trennt, und im Nordosten der Stadt Hameln eine Berggruppe (Schweineberg
278wy), die durch das Unsener Thälchen vom Süntel geschieden wird.
Bei den Lauensteiner Bergen bildet der Portlandkalk nebst zerklüfteten
Dolomitfelsen den steil ansteigenden Wall (Lauensteiner Kopf — 489 m, Falken—
stein 4404 m), an den sich gegen die Keuperlandschaft hin mit flacher Böschung
das Gelände des Braunen Jura und Lias reiht. Auch jenseits des die Sohle
des Koppenbrügger Längenthales erfüllenden Keupermergelstreifens begrenzt ein
schmales Band von Lias und Braunem Jura den aus Wealdensandstein auf—
gebauten Höhenzug des Osterwaldes und Nesselberges. Der schmale Kamm
des letzteren, dessen Nordwestende sich gegen das Hamelthal bei Hachmühlen
allmählich absenkt, trägt die Wasserscheide bis zum Grasberge (4. 378 m), von
dem sie über die oben schon erwähnte Längenrinne hinweg auf den felsigen
Rücken des Weißen Jura übergeht, dessen schroffe Dolomitfelsen die Ebene bei
Eldagsen bis zu 200 m überragen, Kleiner Deister oder nach dem königlichen
Jagdgehege Saupark genannt (Anhöhe bei den Wolfsköpfen —346 m, Raher
Berg — 285 m). Durch das Koppenbrügger Längenthal (4 136 my) zieht die
alte Straße und die Eisenbahnlinie von Hildesheim nach Hameln, durch die
Deisterpforte (4. 132 m) am Nordwestfuße des Sauparks die Straße von
Hannover und die Eisenbahnlinie Hannover —Altenbeken, durch das aus Kalken
und Mergeln des Weißen Jura mit flachwellig geformter Oberfläche bestehende
Längenthal bei Münder die Straße nach Bremen, die von Münder bis Hameln
dem Hamelthale folgt.
Die bei Hamelspringe, westlich von Münder, entspringende Hamel umfließt
in einem scharfen Bogen den Kleinen Süntel (228 my), die Vorstufe des