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weit Ehrenburg geführt. Zwischen dem Wietingsmoore und dem nach Sulingen
vorspringenden Rande dieses etwa — 50,60 mm hohen Geestlandes zieht sich ein
rd. 7 Kin breiter Strich niedrigeren Geländes (durchschnittliche Höhenlage — 40 m)
gegen Südsüdost mit mehreren, nahezu parallelen Wasserläufen, die zur Großen
Aue fließen. Die Grünlandmoore ihrer Thalgründe wechseln ab mit schmalen
Streifen von Heide- und sandigen Ackerflächen; indessen war das Gelände ge—
nügend wegsam, um die Minden —Bremener Straße aufzunehmen, die von der
Brückenstadt Barenburg nach Ehrenburg führt. Dagegen ist die zwischen Sulingen
und Steyerberg einspringende Bucht der Nordwestdeutschen Bodenschwelle bis
zur Aueniederung mit unwegsamen Moor- und Bruchflächen angefüllt, indem
drei Hochmoore (Sulinger Moor, Siedener Hochmoor, Borsteler Großes Moor)
durch die Grünlandmoore längs der Allerbeeke und Siede von einander getrennt
werden.
Aehnlich wie im letzten Theile des umgekehrten Deltas der Großen Aue,
besteht auch in den übrigen Theilen der Moorzone der kulturfähige Boden aus
mehr oder weniger mit Moor oder Lehm gemischtem sandigem Oberboden auf
durchlässigem Sanduntergrunde, dessen tiefere Unterlage (schwerer Lehm, Thon,
Mergel) nur selten in erreichbare Höhe tritt. In der Regel ist der Lehmgehalt
des Sandes so unbedeutend, besonders im Amte Uchte, und der Sandboden so
unergiebig, daß große Flächen mit Heidekraut bewachsen sind und nur als Schaf—
weide oder durch Plaggenhiebe genutzt werden, namentlich wo Ortsteinschichten
im Untergrunde die Bewaldung verhindert haben. Stellenweise hat die Einwirkung
des Windes auf den bloß liegenden feinen Sand Dünenbildungen erzeugt. In
ähnlicher Weise entstehen auf den unbenarbten Stellen der Hochmoore zuweilen
ebenso schädliche Mullwehen. Die Hochmoore erheben sich auf den großen Sand—
ebenen nach Art eines Uhrglases, an den Rändern niedriger als in der Mitte,
wo ihre Tiefe 10 bis 12 mm beträgt, fast durchweg mit Heidekraut und Moosen
bewachsen. Dagegen tragen die Grünlandmoore in den Thalgründen meistens
Wiesen und sind zum Theil durch Beimengungen von Sand sehr fest geworden.
Lehmiges Schwemmland findet sich nur in der die Moorzone östlich begrenzenden
Weserniederung.
f) Die Nordwestdeutsche Bodenschwelle.
Von der Nordwestdeutschen Bodenschwelle gehört hierher ein großer
Theil des im Bd. Lals Liebenau— Syker Höhenland bezeichneten Abschnitts,
dessen mittlere Höhenlage — 40, 60 m beträgt. Er erreicht seine höchste Erhebung
bei Steyerberg, wo zwischen dem — 35,40 mm hohen Borsteler Großen Moore
und der auf — 28, 29 m liegenden Aueniederung die wellige Landschaft der
Heisterberge bis zu — 89 mm ansteigt. Von hier zieht der Osthang unserer
Bodenschwelle mit scharf ausgeprägtem, meist 25/80 m hohem Steilabfalle längs
des unteren Aue- und Weserthals über Liebenau, Binnen, Bühren und Lohe
(Nienburg gegenüber) nordwärts nach Bücken, wo sich die Höhe derart vermindert
hat, daß ein sanfter Uebergang nach der Hoyaer Niederung stattfindet. Vom
Osthange geht das Liebenau —Syker Höhenland mit zunächst 18/20 kmeBreite
gegen Nordwesten; jedoch gehört zu unserem Gebietsabschnitte nur seine annähernd