Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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b) Gewässernetz der Großen Aue. 
Uebersicht.) 
Bei Betrachtung der Großen Ane unterscheiden wir folgende drei 
Strecken: 1) den Oberlauf von der Quelle bis Ströhen, wo der Fluß aus der 
Provinz Westfalen in die Provinz Hannover eintritt, nachdem er die spitzwinklig 
zusammenfließenden Wasserläufe seines umgekehrten Deltas sämmtlich auf— 
genommen hat, 2) den Mittellauf von Ströhen bis Steyerberg, der mit 
großem südlich offenem Bogen die Moorzone der Minden —Diepholzer Ebene 
durchschneidet und zahlreiche Moorbäche aufnimmt, die zum Theil auf der Nord— 
westdeutschen Bodenschwelle entspringen, 3) den Unterlauf von Steyerberg bis 
zur Mündung, der am Fuße des Steilhanges dieser Bodenschwelle entlang fließt, 
vom Weserthale nur durch eine schmale Geestlandzunge getrennt und zuletzt in 
einer mit dem Hauptstrome gemeinsamen Niederung. 
Die wichtigsten Seitengewässer des Oberlaufs sind: die Kleine Aue 
sauch Neuer Kanal genannt), bei deren Einmündung das zuvor 137 qkm 
zroße Niederschlagsgebiet um 88 qkm vergrößert wird, der mit dem Kleinen 
Diekfluß vereinigte Große Diekfluß (230 qkm,, dessen Hinzutritt die Gebiets— 
fläche verdoppelt, und die Wickriede (164 qkm), nach deren Aufnahme das 
Auegebiet bei Ströhen 632 qkm Flächeninhalt besitzt. 
Der vorwiegend nordöstlich gerichtete Theil des Mittellaufs erhält rechts 
aus dem Großen Moore den Langen Graben und die Herrenriede, links 
aus dem Wietingsmoore die Wiete, sodaß bis oberhalb Barenburg die Ge— 
bietsfläche um 165 (also auf 797) qkm angewachsen ist. Die hier links mün— 
dende Kleine Aue bringt 108, die Sule 49 und die Allerbeeke 41 qkm 
hinzu; durch diese von der Nordwestdeutschen Bodenschwelle stammenden, aber 
moorige Niederungen durchfließenden Wasserläufe und durch kleinere Bäche aus 
der rechtseitigen Moorzone vermehrt sich das Niederschlagsgebiet um 264 (also 
auf 1061) qkm. In der letzten, vorzugsweise ostsüdöstlich gerichteten Strecke 
des Mittellaufs treten links von der Bodenschwelle und dem ihr vorgelagerten 
Moorgebiete die Siede (199 qkm) und die Peeksriede, rechts von der Böhrde 
und aus den Mooren der Rüsselbach und der Meerbach hinzu, wodurch der 
Flächeninhalt um 290 qkm anwächst, also bei Steyerberg 1351 qkm beträgt. 
Der Unterlauf empfängt nur einen namhaften Zufluß von dem links ge— 
legenen hohen Geestrücken, den Winterbach (55 qkm), nebst einigen unbe— 
deutenden Gewässern, weshalb die Gebietszunahme in diesem letzten und kürzesten 
Theile des Flußlaufs nicht mehr als 90 qkm beträgt. Mit der stattlichen Größe 
des Niederschlagsgebiets von 1441 qkm mündet die Große Aue unterhalb 
Liebenau in die Weser, etwa 3 kmäoberhalb der Stadt Nienburg. Bei gänz 
niedrigen Wasserständen, wenn das gesammte Auewasser für die Triebwerke der 
Liebenauer Mühle angestaut wird, macht sich der unterbrochene Zufluß einiger— 
maßen geltend; denn beim Abmahlen des Wassers erfolgt am Nienburger Pegel 
ein Anwachsen um 2 bis 3 cm. Auch beim Hochwasser kommt manchmal die Ein— 
wirkung der Großen Aue, verstärkt durch die des kurz nach ihr rechts mündenden 
Meerbachs, zur Geltung. Im großen Ganzen hat unser Fluß für den Haupt—
	        
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