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breit und tief genug auszubilden vermocht hat. Hierdurch entstehen schon bei
mäßigem Regen in den oberhalb befindlichen Niederungen lange dauernde Ueber—
schwemmungen, die nur durch einen planmäßigen Ausbau zu vermeiden wären,
da die Besitzer der Strecken in den Bodenschwellen zur Tieferlegung der Bach—
sohle und Erweiterung des Bettes ihrerseits keine Veranlassung haben. Ein
1892 bearbeiteter Entwurf für den Ausbau der Wickriede und die bessere Ent—
wässerung ihrer rd. 20 qkm großen Niederungen bezieht sich auch auf die
Strecke Barl —Langenhorst, in welcher die zu bildende Genossenschaft für Vor—
fluth sorgen müßte. Nur die zur Rahdener Sozietät gehörige, rd. 4,2 km
lange Mündungstrecke hat regelmäßige Querschnitte mit 1,7 m bis 2,5 Sohlen—
hreite und 2-fachen Böschungen erhalten.
d) Gewässernetz der Großen Aue.
(Mittel- und Unterlauf.)
Die nordnordöstliche Anfangstrecke des Mittellaufs der Großen Aue nimmt
unterhalb Ströhen rechts einen Entwässerungsgraben des Uchter Großen
Moores auf, der parallel mit dem Mattlohbache läuft. Den nördlichen Theil
des Uchter Großen Moores entwässert die, auch vom Westhange der Böhrde ge—
speiste Herrenriede. Das weiter unterhalb rechts von der Aueniederung
liegende Moorland sendet seinen Abfluß hauptsächlich nordwärts bei Barenburg
in die Aue, die vorher bei Dörrieloh in ostnordöstliche Richtung umgebogen ist. —
Auf der linken Seite mündet oberhalb Barenburg die vom Wietingsmoore ost⸗
wärts fließende Wiete, in die sich unweit Varrel die aus dem nördlichen Theile
desselben Moores kommende Flöthe mit südsüdöstlicher Richtung ergießt. An—
nähernd gleiche Richtung verfolgen die bei Hope auf der Nordwestdeutschen
Bodenschwelle entspringende, bei Barenburg mündende Kleine Aue und ihr
rechtseitiger Zufluß, der Kuhbach (Ehrenburger Bach), dessen beide unter spitzem
Winkel zusammenfließende Quellbäche die jener Bodenschwelle angehörige Nord—
westspitze unseres Gebietsabschnitts bei Ehrenburg entwässern. Der von diesen
parallelen Wasserläufen durchzogene sandig-moorige Landstrich wird nach Osten
hin gegen den hohen Geestrücken durch die Niederung der an Sulingen vorbei—
fließenden Sule abgegrenzt, die unterhalb Barenburg bei Borgstedt in die Große
Aue mündet.
Im östlichen Theile des Kreises Sulingen empfängt die ostsüdöstlich ge—
richtete Große Aue links oberhalb Hasselbusch die Allerbeeke, die vom hohen
Geestrücken gegen Süden in die Bruchniederung zwischen dem Sulinger Moore
und dem Siedener Hochmoore eintritt, sowie rechts unterhalb Wehemann einen
von der Böhrde gespeisten Moorgraben des Kirchdorfer Hohen Moores. Die
vom Siedener Hochmoore und Borsteler Großen Moore eingeschlossene linkseitige
Bruchniederung wird von der unweit Siedenberg mündenden Siede durchflossen,
deren Quellgebiet um mehr als 20 kme gegen Norden auf der Nordwestdeutschen
Bodenschwelle bei Affinghausen liegt. Von den fächerförmig zusammenlaufenden
Bächen ihres weit verzweigten Gewässernetzes vereinigen sich der Päpsener
Bach, der den Heidstrich in der Südwestecke des Kreises Hoya entwässert, und