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fließenden Rohner Mühlbach (Röhrigsbach, Salzbach). Diese Moorgründe
gehören zu derselben, mit Alluvium und Diluvium ausgefüllten Grabenversenkung,
parallel zum Gebirgsrande, in der von Ettenhausen bis Marksuhl die Suhl ihren
Weg zur mittleren Werra nimmt. Sie trennt einen nach Westen an Breite
bedeutend zunehmenden Streifen des Buntsandstein-Vorlandes ab, dessen höchste
Erhebungen auf — 380 bis 430 im liegen: zwischen dem Fischbach und Rohner
Mühlbach im Norden von Salzungen der Winterkasten auf —8383 m, jenseits
Tiefenort der Steilkegel der Krayenburg auf -5429 m, die sanftgerundeten Höhen
bei Frauensee auf - 380/390 m. Ein von diesem Orte kommender, bei Kiesel—
bach am Westfuße der Krayenburg mündender Bach und ein anderer, der von
Springen kommt und gegenüber Dorndorf mündet, sind nach v. Koenen's Er—
läuterungen zu Blatt Vacha unverkennbar Abflüsse von zwei ehemaligen Landseen
zwischen Frauensee und Springen, die ursprünglich wohl zusammenhingen, aber
jetzt bis auf geringe sumpfige Reste ausgetrocknet sind. Der östliche Bach war
außerdem früher oberhalb Kieselbach zu einem dritten, bis auf einige Teiche ver—
schwundenen Landsee aufgestaut.
c) Linkseitige Nebengewässer des Oberlaufs.
Zwischen Eisfeld und Harras empfängt die Werra links zwei kleine Bäche
aus der Einsenkung, die von der Eisenbahnlinie Meiningen — Koburg benutzt wird
und auf eine ehemalige Verbindung des Werraquellgebietes mit dem Itzgebiete
hinweist (vgl. S. 9); an der Einmündung des von Bockstadt kommenden Bauers—
grundbaches geht der Werra-Quellbach in den Oberlauf des Flusses über. Hier
schwenkt der jene Einsenkung südwestlich begrenzende, bis dahin nordwestlich gerichtete
Muschelkalk-Bergzug, der die fränkische Keuperlandschaft mit seinen stellenweise über
500 im hohen Kuppen beträchtlich überragt, nach Westnordwesten um und bildet
bis zur Rhön ein hügeliges Gelände im Süden der Werra, von dem diese einige
kleine Seitenbäche erhält. Zu nennen sind nur der ein flachmuldiges Längen—
thälchen durchfließende Weihbach (Wäbich), der bei Veilsdorf mündet, sowie der
Zeilbach bei Reurieth, der mit starkem Gefälle durch ein tief eingeschnittenes
Querthal von Zeilfeld herabströmt; sein Quellgebiet reicht bis zur Basaltkuppe
des Kl. Gleichbergs (41638 m).
Am Uebergange des Muschelkalk-Bergzugs der Henneberger Höhen in das
Rhöngebirge nimmt der Buntsandstein wesentlichen Antheil an der Oberflächen—
bildung. In dem hier etwas breiteren Hügellandstreifen, der zur Werra ent—
wässert, durchfließt die unweit Exdorf entspringende Jüchse ein nordwestlich
gerichtetes, zuletzt nordwärts umbiegendes Thal bis zu ihrer Mündung bei
O.-Maßfeld, dessen Endstrecke bei Ritschenhausen zur Anlage der Eisenbahnlinie
nach Schweinfurt benutzt worden ist. Diese verfolgt gegen Süden das Thälchen
der Bibra, die im Grabfelde (der fränkischen Keuperlandschaft) unweit Wolf—
mannshausen entspringt und oberhalb Ritschenhausen in die Jüchse mündet, bis zu
ihrem Durchbruche bei Rentwertshausen. Nach Pröscholdt's Untersuchung über
die „Thalbildung des Bibrabaches“ (Ztschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 34 S. 674)
schildert Regel (a. a. O. S. 297) die Verhältnisse folgendermaßen: „Zwischen Rent—
wertshausen im Grabfeld und Meiningen bildet das Gebirge ein ungleich geneigtes