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Interessenten (,36 qkin in den Feldmarken Warmsen und Lohe), der ersten im
weiten Umkreise, eine vorbildliche Wirkung für andere genossenschaftliche Unter—
nehmungen erwartete. Im Gebiete der Großen Aue haben sich seitdem auch
zahlreiche derartige Verbände gebildet, in der nächsten Nachbarschaft nur ein
einziger, und zwar erst neuerdings: die Uchte-Nendorfer Meliorationsgenossenschaft
(3,46 qkm; Statut vom 13. Dezember 1897).
Bei den Vorbereitungen hierfür war ihre Ausdehnung auf eine weit
größere Fläche beabsichtigt gewesen. Außer den rechts vom Uchter Mühlenbache
liegenden Wiesen der Gemarkungen Uchte, Hamme, Höfen, Jenhorst, Huddestorf,
Frestorf und Nendorf wollte man auch Grundstücke der Gemarkungen Hibben
und Stolzenau, namentlich aber die links vom Mühlbache zur unteren Großen
Aue ziehende Wiesenniederung bei Bruchhagen und Steyerberg heranziehen,
letztere allerdings nicht zur Bewässerung, sondern lediglich zur Entwässerung.
Der Mühlenbach war bisher unterhalb Uchte zu eng, hatte viele Krümmungen
und lag theilweise zu hoch für die Vorfluth des rechtseitigen Geländes. Mit
dem Ausbaue des Baches und den Bewässerungsstauwerken wäre die Erweiterung
mehrerer Brücken in der Strecke Nendorf —Stolzenau und die Anlage von Ab—
leitungsgräben in der Niederung Bruchhagen —Steyerberg zu verbinden gewesen.
Bei den weiteren Verhandlungen beschränkte man sich auf die Ent- und Be—
wässerung der rechtseitigen Wiesen zwischen Uchte und Nendorf nebst dem Ausbau
des Mühlenbachs und seiner Nebenbäche auferd. 10 kmeLänge mit solchen Ab—
messungen, daß sie das gewöhnliche Sommerhochwasser bordvoll abzuführen ver—
mögen (sekundlich O,o3 chm, qkm für den Hauptbach, 0,05 ebmn/ qkmefür die
Nebenbäche). Dagegen soll das größere Hochwasser nach wie vor durch 3 Fluth—
durchlässe in der links neben dem Mühlenbache gelegenen Kunststraße Uchte—
Stolzenau in die nordwärts ziehende Niederung eintreten und sich dort seinen
Weg nach den vorhandenen Wasserläufen (Langhorst-Kuhlengraben, Abzug nach
Sarninghausen) in bisheriger Weise suchen. Während die höheren Theile des
Meliorationsgebiets aus Moorboden auf Sanduntergrund bestehen, liegt neben
dem Mühlenbache eine starke Schicht von lehmigem, in der Krume anmoorigem,
nach unten hin grobkörnigem Sande auf lehmigem Untergrunde. In der nord—
wärts ziehenden Niederung herrscht wiederum Moorboden vor, der nur im Striche
der Hochwasserströmung mit sandig-lehmigen, seine Fruchtbarkeit vermehrenden
Ablagerungen bedeckt ist. An dieser düngenden Wirkung des größeren Hoch—
wassers wird nichts geändert, wogegen das früher gleichfalls ausufernde, die Heu—
ernte schädigende Sommerhochwasser in Zukunft freien Abfluß zur Weser findet.
Die Bewässerungsanlagen ermöglichen in den höheren Theilen des Meliorations—
gebiets eine Ueberstauung, in den niedrigen Theilen neben dem Mühlenbache eine
Berieselung. Nachdem 1898 /99 die Hauptanlagen hergestellt worden sind, werden
nunmehr die Folgeeinrichtungen ausgeführt.
c) Anbauverhältnisse in der Moorzone.
In der Modörzone sind die sandigen Rücken theilweise bewaldet, größten—
theils aber mit Heidekraut bewachsen, das in 3- bis 5-jährigem Wechsel zum
Plaggenhieb oder als Schafweide genutzt wird. Da die Pflanzennarbe nicht dicht