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Streufelsberges (4. 740 w) aus den von Erben- und Reichenhausen kommenden
Quellbächen. Von rechts erhält sie nur einen größeren Zufluß oberhalb Weilar, den
auf längerer Strecke mit ihr parallel gegen Norden fließenden Wiesenthalbach
vom Hohen Raine. Links münden zwischen Kaltensundheim und Kaltennordheim
die Lotte und bei Neidhartshausen der Schmerbach. Das anfangs schmale Thal
der Felda erweitert sich oberhalb Dermbach im Buntsandsteingebirge auf 4- bis
500 m Sohlenbreite und nimmt erst in der letzten Strecke oberhalb der bei
Dorndorf erfolgenden Einmündung in die Werra, wo 150 bis 180 m hohe
Hügel beiderseits nahe an den Bach treten, geringe Breite an. Während in
hrem breiten Thale die Felda nur feinen Kies und Sand führt, tritt in dieser
Thalenge viel grobes Gerölle aus ziemlich scharfkantigem Buntsandstein auf, der
oberhalb Dietlas die Bachsohle zu durchsetzen scheint. (Bei den meisten übrigen
linkseitigen Nebenbächen findet man im feinen Geschiebe der Mündungstrecken
scharfkantige Stücke von Muschelkalk, besonders bei der Jüchse und beim Herpf—
bache.) Große Anschwellungen der Felda, die den Wasserstand der Werra um 20
bis 35 cm erhöhen, kommen nur im Februar und März bei raschem Thauwetter
vor. Zuweilen verursacht der Eisgang der Felda dann eine Eisversetzung in der
Werra, deren Eisdecke später aufzubrechen pflegt, z. B. im Februar 1898 etwa
300 m unterhalb der Feldamündung. — Ein gleichfalls nordwärts gerichteter
Nebenbach der Werra, der bei Vacha mündet, ist die Oechse (auch Ochsebach
genannt), die von den Basalt- und Muschelkalkhöhen zwischen Dermbach und
Geisa kommt. Ihr starkes Gefälle und die geringe Durchlässigkeit des meist
aus Thon- und Lehmboden bestehenden Niederschlagsgebiets bewirken einen
raschen Verlauf des manchmal auch im Sommer eintretenden Hochwassers, das
vorübergehend den Werrawasserstand um 20 bis 30 em erhöht, aber nur J bis
2 Tage anhält.
Der letzte und bedeutendste linkseitige Nebenfluß des Oberlaufs der Werra,
die Ulster, entspringt am Nordhange des Heidelsteins im Höllenthale (Gold—
brunnen) und erhält mehrere kleine Zuflüsse aus der Hohen Rhön, besonders
bei Batten links den Brandbach vom Abtsröder Gebirge. Da das Ulstergebiet
bei 42 Km Länge nur etwa 10 kim Breite besitzt, bleibt kein Raum zur Ent—
wicklung größerer Nebenbäche. Von links münden außer dem Brandbache noch
der Schleppenbach, dessen Thälchen von der Eisenbahnlinie Fulda — Tann be—
nutzt wird, unterhalb Hilders, ferner der Geisbach bei Geisa und der Taft—
bach (Tafte) bei Wenigentaft. Letzterer kommt mit seinen Seitengewässern aus
dem früher kurhessischen Kreise Hünfeld, wogegen die obere Ulster bis unter—
halb des alten Städtchens Tann zum ehemals bayrischen Kreise Gersfeld, die
untere Ulster bis kurz vor ihrer Mündung (unterhalb Philippsthal) zum Groß⸗
herzogthume Sachsen-Weimar gehört. Von rechts münden bei Wendershausen
oberhalb Tann der Weidbach (Weida), dessen Landgrafenbrünnlein genannte
Quelle am Nordhange des Ellenbogens liegt, ferner bei Schleid oberhalb Geisa
der Kohlbach und bei Buttlar der Bermbach vom Arzberge. — Von der auf
750 m liegenden Quelle bis zur Mündung unterhalb Philippsthal (4.218 m)
hat die Ulster 582 m Fallhöhe und 57,7 kim Lauflänge, also 9,22 0/00 (1: 108)
mittleres Gefälle. Da die Luftlinie von der Quelle bis zur Mündung 41,5 km