Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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menge aus der Weser. Zunächst waren in der Eyter 3 Stauschleusen ange— 
legt worden, um den Grundwasserstand in den höheren Revieren, wo er zu stark 
gesunken war, wieder anzuheben. Aber durch die Anlage von Stauwerken und 
den besseren Ausbau von Revieren läßt sich dem besonders in der trocknen 
Jahreszeit empfindlichen Mangel an Wasser nicht vorbeugen, der sich gerade 
dann am meisten geltend macht, wenn die Weser zu niedrigen Wasserstand hat, 
um genügende Wassermengen einzulassen. Von der Anlage des 1897 geplanten 
Schöpfwerkes am Weserdeiche oberhalb Hoya, das zur Beschaffung des für die 
Sommeranfeuchtung der Meliorationswiesen erforderlichen Wassers rd. 4 chm/ sec 
aus dem Strome entnehmen soll, ist einstweilen abgesehen worden, da im Falle 
der Weserkanalisierung die Anlage eines Nadelwehres unterhalb der Abzweigung 
des Hauptkanals eine günstigere Gelegenheit zur Erfüllung der bestehenden 
Wünsche bieten würde. 
In dem zweiten, nordwärts gelegenen Meliorationsbezirke bildete sich der 
Leeste — Brinkumer Schleusenverband, dessen Statut am 21. Juni 1882 die 
landesherrliche Bestätigung fand. Die düngende Bewässerung dieses nur 9,46 qkm 
großen Bezirkes erfolgt durch eine Mulde von der Weser aus und durch einen Zu— 
leitungskanal, der bis zur Ochtum 2,7 km lang, unter der Ochtum mit einer Unter— 
leitung hindurchgeführt und jenseits zu einer flach auslaufenden Mulde verbreitert 
ist. Die Einlaßschleuse des Kanals im Weserdeiche unterhalb Dreye hat 3,3 in 
Lichtweite, während die Unterleitung unter der Ochtum aus zwei eisernen Röhren 
bvon 1,2 m Durchmesser besteht. Obgleich mit Rücksicht auf die Kosten nur 
3 Ueberstauungsreviere angelegt sind, hatten die 1882,88 ausgeführten Anlagen 
einen günstigen Erfolg, indem sie vollständige Beseitigung des üppig wuchernden 
Mooses, Verbesserung der Gräser und Beförderung des Kleewuchses herbeigeführt 
haben. Die zu 100 000 Mark veranschlagten Kosten sind in Folge mannigfacher, 
auf Wunsch der Genossenschaft ausgeführten Aenderungen und weitere Aus— 
dehnung der Meliorationsanlagen zwar auf etwa das Doppelte gestiegen, stehen 
aber doch in gutem Verhältnisse zu den erzielten Vortheilen. 
5. Bewaldung. 
Das Gebiet der Unteren Weser zeigt, wie schon früher bemerkt, eine sehr 
pärliche Bewaldung, die durchschnittlich nur 7/0 der ganzen Gebietsfläche bedeckt. 
Nach der Küste hin verringert sich der Waldbestand noch beträchtlich, sodaß er 
auf der rechten Seite nördlich von der Hamme-Oste-Senke nur 5,8 o/0 und auf 
dem linken Ufer nördlich von der Huntemündung sogar nur noch 2,98/0 ein— 
nimmt. Am größten ist die Waldfläche in dem Gebietstheile auf der linken 
Seite südlich von der Huntemündung, wo sie 13,10/0 des Flächeninhalts aus— 
macht. Das Verhältniß von Laub- zu Nadelholz, das im ganzen hier betrachteten 
Gebiete sich wie 27,1: 72,9 verhält, ändert sich im Allgemeinen auch in den 
einzelnen Gebietsabschnitten nicht wesentlich; nur in dem nordwestlichen Abschnitte, 
der das Butjadingerland und benachbarte oldenburgische Landestheile umfaßt, 
ist das Laubholz fast ebenso stark vertreten wie das Nadelholz.
	        
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