Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

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Entwässerungsanlagen durch Netze offener Gräben sind dagegen, wo sie früher 
noch fehlten, auch im Werrathale allenthalben bei der wirthschaftlichen Zusammen— 
legung der Feldmarken hergestellt worden. Wie auf S. 338 erwähnt, finden sich 
namhafte Flächen, die an stockender Nässe leiden oder gelitten haben, nur am 
unteren Theile des Oberlaufs zwischen Frauenbreitungen und Tiefenort. Hier 
wurde in den siebziger Jahren auf meiningischem Gebiete oberhalb Salzungen 
am rechten Ufer der Werra eine Entsumpfung des Geländes am Erlensee vor— 
genommen. In nächster Nähe des Mittellaufs auf seiner rechten Seite befindet 
sich ferner eine in den fünfziger Jahren von Kurhessen und Sachsen-Weimar ge⸗ 
meinsam ausgeführte Entwässerungsanlage, die durch den bei Untersuhl in die 
Werra mündenden Rädengraben zwei Seen trockengelegt und in Wiesen ver— 
wandelt hat: nämlich den 2,4 qkm großen Rädensee bei Obersuhl und den 
,38 4km umfassenden Kleinensee bei der gleichnamigen hessischen Ortschaft. Die 
Trockenlegung des letztgenannten Sees ist freilich nicht vollständig gelungen, da 
noch ausgedehnte Sumpfflächen verblieben sind. 
Eindeichungen finden sich nur am Unterlaufe. Denn der Hochwasserdamm, 
der in Meiningen von der oberen Brücke zum mittleren Stege geführt ist, und 
der bei Hörschel an der Hörselmündung angelegte Hochfluthdamm lassen sich 
nicht als eigentliche Deichanlagen bezeichnen. Auch die Eindeichungen am Unter— 
laufe haben keine große Bedeutung. Ihre Schutzdämme, welche die bedeichten 
Flächen meistens nur gegen Ueberströmung sichern und unten nicht an hoch— 
wasserfreies Gelände angeschlossen sind, erheben sich nur ausnahmsweise mehr 
als 11mm über die Oberfläche, haben rund 0,8 bis 1,2 m Kronenbreite und 
1,5-fache Böschungen. Deichverbände bestehen nicht; die bauliche Unterhaltung 
erfolgt durch die betheiligten Gemeinden und Gutsbezirke. Nachfolgend sind die 
9 in Betracht kommenden Eindeichungen kurz beschrieben: 
1) Ein beträchtlicher Theil der Grundstücke des Ritterguts Aue (oberhalb 
Eschwege) wird von einem Damme geschützt, der oberhalb der Friedaer Fähre 
am linken Ufer der Werra beginnt und in rund 280 m Abstand von demselben 
auf 640 mm Länge mit ihm parallel läuft bis zum Feldwege von Aue nach der 
alten Friedaer Fähre; seine Krone liegt auf etwa 8,65 in a. P. Eschwege. — 
2) Einen großen Theil der Grundstücke des Rittergutes Schwebda sichert gegen 
Ueberströmung der unten offene, von der Frieda-Schwebdaer Gemarkungsgrenze 
auf 440 meunmittelbar am rechten Werraufer entlang führende Damm; seine 
Krone liegt über dem höchsten bekannten Hochwasser vom 30. Juni 1871 -4,82 m 
a. P. Eschwege. — 8) Ebenso sichert einen großen Theil der Ländereien des 
Dorfes Schwebda der am Südwestende der Dorfschaft beginnende, unten offene 
Damm, der auf 1,1 km ein etwa 75 mm Abstand mit dem Ufer eines Altbettes 
und dem anschließenden Werraufer parallel läuft; in der oberen Hälfte liegt 
seine Krone auf 4,050 m, in der unteren auf 83,65 m a. P. Eschwege. — 
4) Einen Theil der Eschweger und Grebendorfer Flur sichert der auf der Schwebda— 
Eschweger Gemarkungsgrenze vom Verbindungswege Schwebda-Eschwege nach dem 
rechten Werraufer führende, 450 m lange Damm gegen Ueberströmung; seine nach 
dem Flusse langsam fallende Krone liegt durchschnittlich auf 8,55 m a. P. Esch— 
wege. — 5) Einen großen Theil der Feldmark Nd.-Hone sichert ebenso der I,4km
	        
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