Full text: Quell- und Nebenflüsse der Weser (ohne Aller) (Band 2)

— 387 — 
Schließlich sei noch erwähnt, daß die Lichtweiten der Durchfahrtöffnungen 
für die Schiff- und Floßfahrt von 8,9 m (Straßenbrücke bei Witzenhausen) bis 
50,0 m (Wegebrücke bei Fürstenstein), die Lichthöhen der Ueberbau-Unterkante 
über dem mittleren Wasserstande von 2,95 bis 4,95 m schwanken, abgesehen von 
den Eisenbahnbrücken bei Eschwege und oberhalb Münden, die überreichliche 
Lichthöhe besitzen. Für eine bequeme Floßfahrt wären auch an den Brücken bei 
Jestädt, Allendorf, O.-Rieden und Münden (mit 10,1 bis 12,0 m Lichtweite) 
weitere Durchfahrtöffnungen erwünscht. Die Lichthöhen erscheinen für den Wasser— 
verkehr auf der Werra jedenfalls als ausreichend und genügen auch überall für 
den höchsten Hochwasserstand. 
6. Stauanlagen. Wasserbenutzung. 
Nachdem die Benutzung des Werrawassers zur Flößerei und Schiffahrt 
zugleich mit den Flußbauten bereits betrachtet worden ist, handelt es sich nun— 
mehr hauptsächlich um seine durch Stauanlagen vermittelte Benutzung zur Ge— 
winnung von Wasserkraft und zur Bewässerung von Wiesen. Bei den Stau— 
anlagen des Unterlaufs wird von den im 2. Unterabschnitte kurz erwähnten, 
für die Durchführung der Schiff- und Floßfahrt vom Ober- zum Unterwasser 
dienenden Schleusenanlagen diejenige bei Münden näher betrachtet. 
a) Stau-, Wasserkraft- und Bewässerungsanlagen am Quellbache, 
Ober- und Mittellaufe. 
Am zahlreichsten sind die einem dieser Zwecke oder gleichzeitig beiden 
Zwecken dienenden Stauwerke zumeist einfachster Art am Quellbache, wo die zur 
Anfertigung von Märmeln für die bei Eisfeld schwunghaft betriebene Spiel— 
waarenindustrie dienenden Triebwerke, Mahl- und Schneidemühlen in kurzen 
Abständen auf einander folgen, und am meiningischen Theile des Oberlaufs, 
wo außer den Mühlenwehren auch zahlreiche Stauwerke für Bewässerungszwecke 
vorhanden sind. Die Gesammtzahl der Stauanlagen an der meiningischen 
Werra, die sich zum Theil im Besitze von Gemeinden und Bewässerungsgenossen— 
schaften befinden, beträgt 33. Meistens bestehen sie bereits seit vielen Jahr— 
zehnten; aus neuerer Zeit stammen nur die „Wässerwehre“ bei Leutersdorf, 
Vachdorf und Belrieth, ferner das oberhalb Themar für das dortige Elektrizitäts— 
werk errichtete Wehr; andererseits ist neuerdings (18900) das ehemalige Wehr 
der Mühle bei Frauenbreitungen abgebrochen worden. 
Dem auf S. 382/,8 erwähnten Mißstande hat man neuerdings mehrfach durch 
Umbau der bisherigen Ueberfallwehre in Grundablaßwehre abgeholfen, z. B. am 
Floßwehre bei Meiningen und am Fabrikwehre bei Wasungen. Unterhalb der 
Schmalkaldemündung befinden sich an der meiningischen Werra nur noch 3 Wehre 
bei Wernshausen, Allendorf und Salzungen, die mit Floßdurchlässen versehen 
sind, ebenso wie alle Stauanlagen bis zu der bei Wannfried beginnenden schiff— 
baren Flußstrecke (vergl. S. 380). Bei Salzungen wird die Triebkraft für die 
Saline und eine Mahlmühle verwerthet, bei Allendorf für eine Metallwaaren— 
fabrik und zur elektrischen Beleuchtung, die auch das Soolbad Salzungen mit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.