— 410 —
Wetters ein, die im niedrigen Hügellande mit einem großen Theil der Schnee—
decke aufräumen und den dortigen Wasserläufen reichliche Speisung zuführen.
Für den März bleibt in diesen tiefer liegenden Gebietstheilen meist kein
sonderlich großer Schneevorrath mehr übrig, und so erlangt das Mittelwasser
in der langjährigen Reihe für Hersfeld seine höchste Lage bereits im Februar,
wobei es das Jahresmittel um 0,85 mm übertrifft. Aber schon im Mai sinkt es,
nachdem auch aus den Gebirgen die letzten Schneereste geschwunden sind, wieder
unter das MW des Jahres. Jedoch zehrt der Fluß unter günstigen Umständen
wohl während des ganzen Sommers von dem im Winter und Frühjahre ver—
sickerten Wasser, während die starke Zunahme des Regenfalls, die im Hoch⸗
sommer eintritt, das Weitersinken der Wasserstände nicht aufzuheben vermag.
Jährliche
Wasser—
stands⸗
bewegung
Hersfeld (1846/ 1900)
MNW- MWMBEW
nMn M M
Rotenburg (1881/1900)
Kassel (1876/ 1900)
uNW MWV Anw— MNWMW Mnw.
M — M M Mn M nl
November.. — 0,26 — 0,02 o,00 0,21 0,76
Dezember .. —- 0,18 0,21 0,02 0,30 1,02
Januar. ... — 0,138 0,26 o,o11 030 1321
Februar ... — 0,08 036 0,o0 0,42 1,28
März . .... —-0,00 0,29 0,13 0,47 1,27
April ..... -0,18 0,13 o,0o6 022 0,87
Mai ..... -0,22 - 0,07 — 0o,o8 011 0,87
Juni ..... - 0,290 — 0,14 — 0,oo 0,04 0,28
Juli ..... o,33 — 0,20 - 0,20 0,03 0,27
August .... o,34 - 0,26 -04 0,02 0,24
September .. 234 - 0,26 — 0,09 2900 016
Oktober. ... —D — o,00 5080 575
Winter .... I o,o 2,20 —- o,040 0,22 2,02— 0,0o7 082 2,00
Sommer ... x 0,38 833 ——— —X —— de 0,78
Jahr ..... J o,01 2,28 —J o,18 218 -0 10 os 2,08
Pegelstelle: Beobachteter Tiefststand: Beobachteter Höchststand:
Hersfelde. - 0,67 m * Ao, 18638 3,17 m 15. Januar 1849
Rotenburg — 0,50 31. Okt. /2. Nov. 1897 3,31, 4. März 1880
Kassel . .. — 0,50 18. Juli 1866 8,72, 17./18. Januar 18419)
20. September αα.
Bonafort. 0,87, 9. Juli 1898 6,19, 25. November 18822)
) In früheren Jahrhunderten höhere Wasserstände; höchster bekannter — 5,05 m
am 5./6. Januar 1648, zweithöchster — 4,08 m am 16. Januar 1682.
Nicht unmittelbar beobachtet, sondern nach Hochwassermarken ermittelt.
Die nochmalige Zunahme der Niederschläge im Herbste kommt dagegen,
obschon sie weniger lebhaft ist, dem Flusse weit mehr unmittelbar zu Gute.
Denn nun sind aus der Pflanzenwelt blos noch einzelne Vertreter vorhanden,
die dem Boden seine Feuchtigkeit entziehen, und auch die Luft ist wegen ihrer
Abkühlung viel weniger fähig, Wasserdampf aufzunehmen. So hebt sich der
Wasserspiegel so kräftig, daß das Mittelwasser, das im August und September