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punkt bei unserer Betrachtung etwas weiter flußabwärts, dahin, wo nahe beim
Thalübergange der westfälisch-hessischen Eisenbahn oberhalb Haueda die Grenze
der Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau vom Flußlaufe geschnitten wird.
Während oberhalb Nd.-Marsberg das Diemelthal im Thonschiefer und in
der Grauwacke der Kohlenformation, unterhalb dieses Städtchens im Zechsteine
liegt, durchschneidet es von Westheim ab die Triasschichten, zuerst bis oberhalb
Scherfede den Buntsandstein, sodann Muschelkalk und Keuper; jedoch ist hier der
Muschelkalk an den Thalwänden bis unterhalb Lamerden längs der mittleren
Diemel die vorherrschende Gebirgsart. Erst oberhalb Sielen hat der Fluß
seinen Thalgrund vollständig in den Röth und die dessen Unterlage bildenden
Schichten der Buntsandsteinformation eingeschnitten. Die von der Twistemündung
ab östliche Richtung des Thales geht bei Liebenau in die nordöstliche über und
schwenkt von der Essemündung oberhalb Trendelburg abwärts noch etwas mehr
gegen Norden ab. Diese letzte Strecke, das Thal der unteren Diemel, zeigt
einen scharfen Unterschied gegen den breiten, in die weichen Gesteine des Röthes
eingebetteten Thalkessel zwischen Eberschütz und Trendelburg. Wie an diesem
Orte, so bilden auch weiter unterhalb bei allen ostwärts gerichteten Vorsprüngen
des kadonartig in den Buntsandstein eingenagten Thales die festeren Gesteine
der Buntsandsteinformation an der linken Seite die Thalwand; an der rechten
Seite ist dies von der Essemündung abwärts allenthalben der Fall. Der Röth
tritt dagegen an der linken Thalwand nur an den Stellen auf, wo sie weit
gegen Westen einbuchtet und mit sanfterem Gehänge in die hier breiter ausge—
waschene Sohle übergeht.
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Für den Quellbach und die größeren Nebenbäche des Quellgebiets sind
neuerdings auf Grund der Katasterkarten bei den Vorarbeiten zum Ausbaue
Flußkarten in den Maßstäben 1: 2500 und 1: 10000 angefertigt worden. Die
für den Oberlauf vorhandenen Karten stammen aus den fünfziger Jahren, als
der später zu erwähnende Entwurf für den Ausbau dieser Strecke aufgestellt
wurde. Ebenso liegen für den ganzen ehemals kurhessischen Flußlauf Karten
des Thalgrundes im Maßstab 1: 2000 vor; für die Strecke Eberschütz—Deisel
sind die Lagepläne schon 1824, für die übrigen Strecken 1854/55 aufgenommen.
Diesen die Grundrißform darstellenden Karten entsprechen Höhenpläne in den
Maßstäben 1: 5000,1: 100 für die westfälisch-waldeckische und 1:2 000,1: 200
für die hessische Diemel. Obgleich die bezeichneten Höhenpläne nicht zu einem
einheitlichen Nivellement gehören, reichen sie doch für eine Beurtheilung der
Gefällverhältnisse in übersichtlicher Darstellung aus. Dem Wasserbuche der
Diemel ist ein Höhenplan im Maßstabe 1: 10000,1: 200 nebst einem Ver—
zeichnisse der Festpounkte und der Hochwassermarken für den Quellbach und Ober—
lauf beigefügt.
Der Quellbach folgt im Allgemeinen der Mittellinie des Thales, das nur
auf der letzten Strecke von Helminghausen bis zur Hoppeckemündung eine Reihe
ziemlich scharfer Schleifen beschreibt. Beim Oberlaufe finden sich mehrere Stellen,