Ermittlungen erhofft wird, liefern die im bremischen Gebiete vorgenommenen Unter—
uchungen über den Einfluß des Weserwasserstandes auf den Grundwasserstand
einen beachtenswerthen Beitrag.
Nach diesen Untersuchungen spielt die (stellenweise mit einer Moorschicht
durchsetzte) 2 bis 4 m mächtige Thonschicht, welche das vorwiegend sandige
Alluvium des am Anfange der ehemaligen Meeresbucht aufgebauten Schuttkegels
der Weser abdeckt, eine wichtige Rolle. Wie Kurth a. a. O. mittheilt, ist dies
besonders dem Umstande zuzuschreiben, daß „sie in der Höhe des mittleren Fluß—
wasserstandes liegt, nach beiden Seiten hin das Bremer Gebiet völlig überdeckt,
selbst schwer durchlässig ist und auf ihrem Rücken am rechten Ufer eine fein—
körnige, weniger durchlässige Sandschicht trägt, während der unterliegende Sand
erheblich grobkörniger ist. Aus diesen Gründen pflanzt sich der Neberdruck des
Hochwassers besonders deutlich und schnell in dem Grundwasser unterhalb der
Thonschicht fort und drängt dasselbe auch an solchen mehrere Kilometer vom Fluß⸗
ifer entfernt liegenden Stellen der Niederung reichlich zu Tage, wo die Thon—
schicht durch Gräben u. s. w. durchbrochen ist. Hingegen steigt in diesem Falle
im Dünensande oberhalb der Thonschicht das Grundwasser nur wenig und lang—
'am, und einer Drucksteigerung des unteren Grundwassers von 1m entspricht
hier zumeist nur ein Ansteigen von etwa 10 cin. So kann es an niedrigeren
Stellen der Dünensandschicht zu Hochwasserzeiten sich ereignen, daß von zwei
neben einander stehenden Pegeln, deren einer bis unterhalb der Thonschicht reicht,
während der andere oberhalb derselben endigt, der tiefer reichende einen bis zu
30 ein höheren und unter Umständen bis über den Erdboden reichenden Wasser—
stand anzeigt als der andere.“
Hieraus ergiebt sich, daß die schwer durchlässige Thonschicht die von den
Schwankungen des Weserwasserstandes abhängige Grundwasserbewegung zwar er—
heblich abschwächt und verlangsamt, aber keineswegs aufhebt. Auch aus der Be—
schaffenheit des im Dünensande angetroffenen Grundwassers geht dies hervor.
Während das Grundwasser unterhalb der Thonschicht eisenhaltig, reich an Am—
moniak, aber frei von Salpetersäure ist, besitzt das Dünensand-Grundwasser einen
hohen Gehalt an salpetersauren Salzen, dagegen keine Beimengungen von Ammoniak
und Eisensalzen. Die salpetersauren Salze „entstehen vor Allem durch die Um—
wandlung des Ammoniaks in dem bei jedem Hochwasser durch die Thonschicht
von unten her empor dringenden tieferen Grundwasser, dessen Eisentheile dabei
von der Thonschicht zurückgehalten merden“