bisher die Aller verfolgt hat. Das zwischen Hoya und Bremen zu einem großen 
Becken erweiterte Thal zieht sich unweit dieser Stadt nochmals zu mäßiger Breite 
zusammen, und gleichzeitig verringert sich die Höhe des begrenzenden Geestlandes. 
An den Mündungen der Lesum und der Hunte wird die Geest von deren 
Niederungen derart unterbrochen, daß großentheils von einer Thalbildung im 
gewöhnlichen Sinne kaum mehr die Rede sein kann. Nur auf dem rechten Ufer 
findet sich von der Lesum abwärts wieder eine scharfe Begrenzung der Weser— 
niederung, die oberhalb der Mündung nochmals zum Vorscheine kommt. Auf 
der linken Seite beginnt dagegen schon vor der Huntemündung das ehemalige 
Mündungsdelta, in dem zwischen der jetzigen Weser und dem Jadebusen früher 
das wasserfreie Gelände nur aus Inseln bestand, die von den jetzt längst ver— 
andeten Mündungsarmen des Stromes umflossen wurden. 
Für die Binnenschiffahrt sind zwischen dem Seehandelsplatze Bremen und 
dem am oberen Ende der Flachlandstrecke gelegenen Binnenhafen Minden durch 
den Ausbau des Strombetts ziemlich gleichmäßige Verhältnisse geschaffen worden, 
obgleich die natürlichen Vorbedingungen hierfür von der Auemündung aufwärts 
erheblich ungünstiger liegen als weiter unterhalb. Die Fahrtiefe genügt, um auch 
in den trockensten Sommern den regelmäßigen Schiffsverkehr ohne Unterbrechung 
aufrecht zu erhalten. Vom Anfange des Tidegebiets an der oberen Bremer Grenze 
ab nimmt die nutzbare Tiefe des Stromes rasch zu. Durch den von Bremen mit 
— 
ist es in neuester Zeit gelungen, einen großen und wichtigen Theil des über— 
seeischen Schiffsverkehrs wieder bis unmittelbar an die Stadt Bremen heran— 
zubringen. Für die hydrographische Darstellung ist indessen nicht dieser wirth— 
schaftliche Gesichtspunkt von Bedeutung, sondern die Aenderung des Abfluß— 
»organges an der Grenze des Tidegebiets von größerem Belange. 
Sonach kann die Flachlandstrecke der Weser sachgemäß in folgende Ab— 
schnitte gegliedert werden: 
Mittlere Weser, von der Weserscharte bis zur Allermündung 
Km. 198,0/326,8): 
Oberlauf von der Weserscharte bis zur Auemündung 
(Km. 198,0 bis 204, 1). 66, 1km 
Unterlauf von der Auemündung bis zur Aller— 
mündung (Km. 264,1/826,3833.68432,2 km 
Mittlere Weser im Ganzen 128,3 km 
Untere Weser von der Allermündung bis zur Geestemündung 
(Km. 326,8/432,8) 
Oberlauf von der Allermündung bis zur Bremer 
Grenze (Km. 326,3/861,77)... 35,4 km 
Unterlauf von der Bremer Grenze bis zur Geeste— 
mündung (Km. 361,7/432,3). .. ... 70, 6 kui 
Untere Weser im Ganzen 106,0 km 
Ganze Länge der Weser im Flachlande 234,3 km