Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

2. Abtheilung. 3. Kapitel. 
Wasserwirkhschaftliche Verhäãltnisse. 
Hon Karlshaken bis vberhalb Hameln. 
1. Natürliche und politische Vorbedingungen. 
a) Natürliche Vorbedingungen. 
Die Strecke Karlshafen — Hameln besitzt die Eigenart des Gebirgstroms in 
etwas schwächerem Maße als die oberste Strecke der Weser. Ihr durchschnitt⸗ 
liches Gefälle ist geringer; jedoch kamen auch hier vor dem Ausbaue mehrfach 
auf den Köpfen Stromschnellen mit 1,3 bis über 20/00 Gefälle vor, die durch Strom— 
hauten vermindert werden mußten. Die Windungen des Stromlaufs sind im 
Allgemeinen nicht übermäßig scharf, aber doch an einigen Stellen für die Er— 
Jaltung der Ufer und für die Schiffahrt recht unbequem, besonders Unterm Stein 
oberhalb Korvey, in den großen Buchten —E zuletzt noch 
am Ohr-⸗ und Klütberge oberhalb Hameln. Besonders ist mißlich, daß theilweise 
an diesen und an vielen anderen Stellen die Hochwasserströmung, freilich meistens 
erst bei den selten borkommenden großen Hochfluthen, nicht immer dem Strom— 
chlauche folgt, sondern über die seitlichen Niederungen quer hinweg geht. Die 
zrößere Breite des Thales hat mehrfach zur Anlage von Schutzdeichen genöthigt; 
ind wo solche nicht bestehen, wird zuweilen über Steigerung der Ueberschwem— 
nungschäden durch Abflußhindernisse der Hochwasserströmung geklagt. Da der 
Intwicklung des Stromlaufs in dem Längenthale von Herstelle bis zur Forst⸗ 
dachmündung mehr Spielraum geboten ist, arbeitet er auf Verlegung oder 
Verschiebung seines Bettes hin, denen durch Uferbauten vorgebeugt werden 
mußte, noch bevor der Ausbau für die Verbesserung der Fahrrinne den 
Uferschutz in wirksamster Weise ibernommen hat. An mehreren Stellen 
läegt die Weser so nahe an der rutschigen Thalwand, daß die abgestürzten 
Trümmermassen in ihr Bett gelangten, namentlich am Rotzberge unterhalb Her⸗ 
stelle, am Kiekensteine unterhalb Stahle, am Mühlenberge gegenüber Dölme und 
am Eckberge neben der Lennemündung. Häufiger werden von den kleinen Seiten⸗ 
gewässern bei starken Regengüssen namhafte Geröllmengen als Schuttkegel in den 
Strom geworfen. Obwohl das Geschiebe durchschnittlich minder grob wie in der 
shbersten Strecke des Stromlaufs ist, so gerathen doch immer wieder arößere
	        
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