Full text: Die Weser von Münden bis Geestemünde (Band 3)

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Fahrrinne begrenzenden Strombauwerke durch eine Seitenströmung des Hoch⸗ 
wassers nicht zu befürchten ist. Eine Verlandung des nunmehr unschädlichen 
Nebenarmes wird von den Dorfbewohnern mit Rücksicht auf die bequeme Ent— 
nahme des Wassers, die Fischerei im todten Arme und die Vorfluth der Feld— 
mark nicht gewünscht. 
Weiter oberhalb sind die früheren Inseln sämmtlich durch Abschließung der 
Nebenarme mit dem rechten oder linken Ufer fest verbunden worden und die 
Seitenläuse theilweise bis zur Unkenntlichkeit verlandet. Der mehrfach erwähnte 
Bericht von 1816 benennt 7 Stellen zwischen Karlshafen und Hameln, an denen 
das Fahrwasser wegen der Spaltung in zwei Arme schlecht sei, nämlich bei 
Herstelle, Blankenau, am Lüchtringer Kopfe, am Platten Brinke, am Hügel bei 
Forst, an der Himmelspforte unterhalb Rühle und bei Bodenwerder. 
Die beiden letztgenannten Spaltungen haben wir bereits kennen gelernt. 
Was unter dem „Hügel“ bei Forst zu verstehen ist, läßt sich nicht feststellen, 
wahrscheinlich eine Kiesbank, die bei niedrigen Wasserständen inselartig zu Tage 
kam, ähnlich wie die wegen ihrer als Schiffahrthindernisse wirkenden Steine 
erwähnten „Hügel“ oberhalb Blankenau und vor Korvey. — Außer dem 
Pegestorfer Werder ist die kleine, mit dem rechten Ufer verbundene Insel am 
Brevörder Kopfe (Km. 95,4/ 95,6) in jenem Berichte nicht genannt. 
Von den übrigen Spaltungen wird diejenige bei Herstelle gewöhnlich nach 
dem rechtseitigen Dorfe Würgassen benannt, weil hier die „Lake“ abzweigte, die 
vor ihrer Abschließung den jetzt landfest gemachten Werder (Km. 48,0/49,5) um-— 
flossen hat. Die Blankenauer Insel (KKm. 58,2/58,7) ist mit dem linken, der 
Lüchtringer Kopf Em. 73,7) mit dem rechten Ufer verbunden, letzterer aber 
größtentheils abgetrieben. Daß man beim Platten Brinke (Km. 78,1/78,8) 
zweifelhaft war, ob er an das linke oder rechte Ufer angeschlossen werden solle, 
sieht dem zur Feldmark Lüchtringen gehörigen rechtseitigen Wiesengelände niemand 
nehr an. 
b) Ausbaubedürftige Stellen im Jahre 1816. 
Von den Spaltungen abgesehen, gab es im Weserstrome zwischen Karlshafen 
ind Hameln 1816 noch zahlreiche andere Stellen, die zur Erleichterung der 
Schiffahrt strombaulicher Arbeiten bedurften. — Gefährliche Steine, Felsen, Gerölle— 
Zänke und derartige Hindernisse im Fahrwasser befanden sich am Taternkopfe bei 
Herstelle, am Leonardskampe unterhalb Beverungen, unterhalb Wehrden, am 
Boffzer Kopfe, beim Rottmünde-Schuttkegel am Schweinebrinke, beim Bollerbach⸗ 
Schuttkegel am Krümmlinge oberhalb Hörter, an der Steinbreite unterhalb 
Holzminden, am Mönchwerder oberhalb Forst, bei Bodenwerder, bei den Latferder 
Klippen und am Emmerkopfe bei der Emmermündung. — Der Einschränkung 
bedürftig waren außerdem besonders die Stellen am Gänsebrinke unterhalb Karls⸗ 
zafen, am Schnüber unterhalb Herstelle, am Judenkopfe unterhalb Beverungen, 
in der Fähre bei Wehrden (wo bei Niedrigwasser eine Fuhrt durch den Strom 
zing), am Sooster Potte bei Forst, am Poller Kopfe, am Döhrenpfuhle oberhalb 
Reileifzen, in der Dölmer Gosse, am Rietut bei VBodenwerder, an der Grohnder 
Fähre, auf dem Schnezer unterhalb Latferde und an der Tünderner Fähre.
	        
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