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laubniß ein „perpendikulär auf die Weser gerichteter“ Damm geschüttet, der im
Frühjahre 1827 mehrfach gebrochen war und von den Grundbesitzern wieder ab—
getragen werden mußte.
1818 wurde berichtet: „Die Einwohner von Jössen wollen sich selbst
helfen und nach dem guten Beispiel derer von Lahde und Frille eine Damm⸗
schüttung am rechten Ufer vornehmen. Es ist gegen ihre Absicht nichts zu sagen;
die Art der Ausführung ist aber so liederlich und schlecht, daß das Wasser ihre
Arbeit auch schon wieder zerstört hat. Es ist durchaus nothwendig, daß der—
gleichen Geschäfte unter spezieller Leitung des Ortsvorstehers nach einer technischen
Anweisung besorgt werden. Bei Windheim ist ebenfalls eine Dammschüttung
»orgenommen von weit größerer Bedeutung. Sie ist ganz ohne alle Rücksicht
auf die protokollarischen Verhandlungen und technischen Bestimmungen ausgeführt.
Die Folge davon ist gewesen: der Damm ist an mehreren Stellen gebrochen
ind die Windheimer Masch größtentheils unter Wasser gesetzt und das Getreide
verdorben.“ 1883 war unterhalb Jössen ein 1,61 kmelanger Deich vorhanden,
dessen oberer Theil bis auf einige Reste verschwunden ist. Der untere Theil,
der Windheimer Deich, Gernheim gegenüber, besteht noch jetzt Km. 218,8,219,7)
als Gemeindedeich. Seine Länge beträgt 0,75 kin, seine Kronenbreite 1,5 1im,
die Böschungsanlage außen 138, binnen 1:2. Unter dem Höchststande vom
20. Januar 1841 liegt die Deichkrone rd. 1,8 1m, durchschnittlich 2 m über der
Niederung, deren gegen Ueberströmung geschützte Ackerfläche rd. 1,0 qkim beträgt.
Vom linken Hochufer bei Gernheim steht er stellenweise nur 406 m ab, vom
echten Stromufer 120 bis 280 m.
Etwas weiter stromabwärts beginnt an der linken Seite der Ovenstädt —
Häverner Deich GKm. 220,1,2283,9), eine von den beiden Gemeinden 1827,30
hergestellte und in den achtziger Jahren erhöhte, 3,2 bin lange Deichanlage, für
die neuerdings ein Deichverband mit Statut vom 31. Mai 1897 gebildet worden
ist. Sein Abstand vom linken Stromufer schwankt zwischen 50 und 380 m;
gegenüber dem rechtseitigen Hochufer bei Windheim bildet er eine stellenweise nur
350 mm breite Deichenge. Die 5,05 qkmi große, dahinter gelegene Ackerniederung
wird gegen Ueberströmung, aber nicht vollständig gegen Rückstau geschützt. Seine
L4 bis 1,8 imn breite Krone liegt nämlich seit jener Erhöhung auf 6,0 ma. P.
Petershagen, O,835 mm über dem bekannten Höchststande. Die Böschunasanlage
heträgt außen 1:2 bis 2,8, binnen 1:2,5 bis 3.
Auch für den gleich danach am rechten Ufer beginnenden Döhrener Deich
Km. 224,7,227,0) ist nachträglich mit Statut vom 31. Mai 1897 ein Deich—
»erband errichtet worden. Die Anlage stammt aus den zwanziger Jahren, hatte
1833 bereits die jetzige Länge von 2,0 km, entbehrte aber bis in die neueste
Zeit einer geordneten Verwaltung und ausreichenden Aufsicht. Vom Hochufer
bei Döhren aus folgt der Deich auf 0,7 km Länge in 15 bis 80 m Abstand
dem linken Stromufer mit der Kronenhöhe 6,0 uu a. P. Petershagen. In der
unteren, 1,3 kmlangen Strecke mit 50 bis 240 m Abstand vom Ufer liegt die
Krone nicht ganz hochwasserfrei, nämlich auf 5,75 —D
hagen. Die Breite der Krone beträgt beim Winterdeiche 2,5 in, beim Sommer—
Rhe 08 bis 1.0m, die Böschungsanlage an der Außenseite 1: 2,5 bis 3. an