Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

die Entwicklung also 583,59,0; da seine Mündung in etwa 4. 56 meHöhe liegt, ist 
sein Gefälle 3,160/00 (1: 316). Der Hehlinger Bach entspringt südlich von 
Hehlingen in einem bewaldeten Thale in einer Höhe von — 117 m. Die nörd— 
liche Richtung, die er hier annimmt, behält er auch auf seinem weitern Laufe, 
auf dem er mehrmals in dem schmalen Thale, das er durchfließt, zu kleinen 
Teichen aufgestaut wird, bei. Im Drömling wird er in das Grabennetz der 
Entwässerungszüge eingeführt; er mündet deshalb nicht unmittelbar in die Aller, 
sondern in einem Graben, der oberhalb seiner Einmündung Uhlenhorstgraben, 
unterhalb Steekgraben heißt. Rechnet man diese letztere Strecke des Grabens 
mit zum Hehlinger Bach, so ist die Lauflänge des letztern 9,8 kKm, die Ent— 
fernung zwischen Quelle und Mündung in der Luftlinie 7,2 km und daher seine 
Entwicklung 36,10/0, während sein Gefälle, da der Steekgraben in einer Höhe 
von etwa — 55 mmein die Aller mündet, 6,330/00 (1: 158) beträgt. 
Wir kommen nunmehr zu demjenigen Theile des Allerlaufes, der entsprechend 
dem im Jahre 1859 zwischen Preußen, Hannover und Braunschweig abgeschlossenen 
Staatsvertrage erheblichere Aenderungen erfahren hat. Zunächst mündet hier 
bon links der Haselbach, ein kleiner Bach, der sich bei Wolfsburg in die nach 
jenem Vertrage hergestellte Umfluth ergießt. Bald darauf fließt von rechts her 
der Aller die Kleine Aller zu, die dem bis dahin 696 qkm großen Niederschlags— 
gebiet eine Fläche von 193 qkm hinzufügt, demnach die bisherigen Allerzuflüsse 
an Bedeutung erheblich übertrifft. Sie entspringt bei Wiswedel in einem Wiesen— 
grunde in einer Höhe von — 79 mm östlich einer Erhebung des Boldecker Landes, 
das hier bis zu — 110 m aufsteigt. Am Ostrande der niedrigen Hügel dieses 
Landes fließt sie sodann in einem flachen, meist von Wiesen eingenommenen 
Thale in südsüdwestlicher Richtung. Ihre Mündung, die vor der oben ange— 
deuteten Veränderung der Wasserläufe in unmittelbarer Nähe von Warmenau 
lag, ist bei dieser Umgestaltung verlegt worden; dabei erhielt der in der Sohle 
etwa 5 mm breite, von Warmenau ab künstlich hergestellte neue Lauf der Kl. Aller 
südwestliche Richtung, sodaß er jetzt kurz vor der Stelle einmündet, an welcher 
der damals gleichfalls künstlich angelegte Umfluthkanal, der sogenannte Aller— 
kanal, von dem natürlichen Bette der Aller abzweigt. Fast auf der ganzen 
Länge ihres 23,8 Kmä langen Laufes bildet die Kl. Aller die Grenze zwischen 
Braunschweig und Preußen. Sie weicht dabei wenig von ihrer Hauptrichtung 
ab und macht auch nur einige kleinere schärfere Biegungen, sodaß die Luftlinie 
— — 
19,5 Km ist; ihre Entwicklung beträgt demnach nur 19,5 9,0. Ebenso ist auch 
ihr Gefälle nicht erheblich, das von der Quelle bis zur Mündung (4 55 m) 
ziemlich gleichmäßig ist und sich im Durchschnitt zu 1,03 0,00 (1: 971) ergiebt, 
Ihre Seitenbäche sind nur unbedeutend; vorwiegend handelt es sich um Ent— 
wässerungsgräben des Vogelmoors oder, wie bei der Rhodischen Aller, um 
natürliche kleine Wasserläufe, die zur Entwässerung nasser Wiesen künstlich be— 
gradigt sind. Nichtsdestoweniger ist ihre Wasserführung im Verhältniß zu ihrer 
Gebietsfläche wohl nicht unbeträchtlich, da das von ihr entwässerte Gebiet ziemlich 
wasserreich und quellig ist.
	        
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